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Susanna Tausendfreund
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Frage von Rainer S. •

Frage an Susanna Tausendfreund von Rainer S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Tausendfreund,

leider scheint das Nichtraucherschutzgesetz nur noch auf dem Papier zu bestehen und wird systematisch und in großem Rahmen unterlaufen:

Wenn Sie in Schwabing ausgehen wollen, so ist es als Nichtraucher mittlerweile nicht ganz einfach, ein rauchfreies Restaurant oder eine rauchfreie Kneipe zu finden. Zahlreiche Lokale, und nicht nur die vielfach zitierten Eckkneipen, legen einfach Unterschriftslisten aus,
deklarieren sich so als Raucherclub, und das war es dann mit dem Nichtraucherschutz.

Offenbar ist es kinderleicht, das Nichtraucherschutzgesetz zu unterlaufen. Die Exekutive scheint auch nicht daran interessiert zu sein, das Gesetz durchzusetzen.

So wie das Gesetz im Moment umgesetzt, bzw. von den Parteien unterstützt wird, kann es weder von den Rauchern noch von den Nichtrauchern ernst genommen werden.

Es würde mich über eine ausführliche Antwort freuen, die mir eine Perspektive aufzeigt, wie meine Rechte als Nichtraucher geschützt werden.

Vielen Dank.

Portrait von Susanna Tausendfreund
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Simmet,

vielen Dank für Ihre Frage.

zunächst gestehe ich, bis 1991 selbst zum Kreise der Raucher gezählt zu haben. Somit kenne ich aber auch "beide Seiten".

Ich halte es für eine große Errungenschaft, dass es jetzt rauchfreie Gaststätten gibt, man auch mit Kindern dort hingehen kann und selbst hinterher nicht wie ein geräucherter Hering stinkt.

Die Aufweichung, die durch die Ausnahmeregelungen der Staatsregierung und der CSU-Landtagsmehrheit verursacht wurden, lehne ich ab. Die Übergangsregelung, dass in den Festzelten dieses Jahr noch geraucht werden darf, ist so durchsichtig mit Rücksicht auf das Oktoberfest getroffen worden, das eine Woche vor der Wahl beginnt, dass dies eigentlich jedem Wähler / jeder Wählerin aufstoßen müsste.

Ich setze mich ein für eine klare Regelung für ein Rauchverbot ohne Ausnahmen. Auch wenn jetzt viele Wirte klagen, wird sich einerseits herausstellen, dass die Flaute in den Lokalen konjunkturell bedingt ist (die Leute haben nicht mehr so viel Geld übrig, um es ins Lokal zu tragen) und dass man mit einem rauchfreien Lokal eine neue Klientel gewinnen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Susanna Tausendfreund
Landtagskandidatin der GRÜNEN in München-Land Süd, Listenplatz 5 in
Oberbayern