Frage an Susan Schulz von Detlef Czybulka, Prof. D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Schulz,
ich möchte die gleiche Frage stellen wie Norbert Christian. Ist das Verständnis der GRÜNEN von Hochschulautonomie mit der erzwungenen Schliessung des Studiengangs Rechtswissenschaften an der Uni Rostock vereinbar? Ist Ihnen bekannt, dass der weibliche Anteil der Studierenden in Jura bei mittlerweile 60 % liegt, durch die Gründung und Erweiterung von Anwaltskanzleien in Rostock und Umgebung wohl mehr Arbeitsplätze entstanden sind als durch spektakuläre Subventionsvergaben der Landesregierung? Wissen Sie, dass die Rostocker Juristenausbildung durch ihre Anwaltsorientierung und einen eigenen Schwerpunktbereich deutschlandweit einmalig ist und keinesfalls eine "Doppelung" zu Greifswald darstellt? Ist Ihnen bekannt, dass es an der Juristischen Fakultät der Uni Rostock zwei Lehrstühle gibt, die sich mi Umwelt- und Naturschutzrecht beschäftigen und in Deutschland (und darüber hinaus) anerkannt sind? Was beabsichtigen die GRÜNEN in dieser Sache zu tun, falls sie in den Landtag kommen?
Freundliche Grüsse
D. Czybulka
Sehr geehrter Herr Prof. Czybulka,
wir Bündnisgrüne treten entschieden für die Selbstverantwortung und Autonomie der Hochschulen des Landes M-V ein. Die Entscheidung der Landesregierung zur Schließung der Juristischen Fakultät steht diesem Leitprinzip fundamental entgegen. Die Hochschulen des Landes M-V müssen im Rahmen notwendiger Vielfalt und Profiliierung sich selbst weiter entwickeln können ohne dirigistische Einzelsteuerung der Landesregierung. Aus diesem Grund werden wir uns für den Erhalt von Studiengängen einsetzen. Die Hochschulen sind Ausgangspunkt für technologische, wirtschaftliche und kulturelle Innovation. Aus ihnen erwachsen neue Ideen, Produkte, neue Technologien und neue Unternehmen. Sie bringen junge, motivierte und hochgebildete Menschen ins Land und sorgen für internationale Beziehungen und Austausch. Deshalb stehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Mecklenburg-Vorpommern für starke Universitäten und Hochschulen im Lande. Das ist für mich Wirtschaftsförderung und nicht nach Gießkannenprinzip Flughäfen, Golfplätze oder neue Straßen zu fördern. Denn nur ein leistungsfähiges Bildungssystem kann für eine bessere Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern sorgen.
Wenn Sie mehr über die Bildungspolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erfahren wollen, freue ich mich, wenn Sie auch auf unsere Homepage www.gruene-werte.de schauen.
Mit freundlichen Grüßen
Susan Schulz
Weitere Fragen an Susan Schulz
Sehr geehrte Frau Schmerzke,
Sehr geehrter Herr Bütow,
Ich wende mich entschieden gegen die Schließung von Studiengängen auf ministerialen Beschluss. Selbstverantwortung und Autonomie der Hochschulen des Landes M-V müssen eine Selbstverständlichkeit sein.
Sehr geehrte Frau Kunert,
Welchen Beitrag kann Ihrer Meinung nach die politische Bildung zur Bekämpfung der weit verbreiteten Demokratiemüdigkeit leisten?