Frage an Stephanie Rose von Christine D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Da bereits jetzt schon wahrscheinlich mehr Menschen an den Folgen der Lockdowns versterben werden - wegen schlechter Gesundheitsverorgung anderer Erkrankungen im Lockdown, Armut, verzögertem Aufsuchen von Ärzten, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit ... - als an einer Infektion mit Sars-Cov2 und zudem damit gerechnet werden muss, dass uns dieser Virus noch monatelang, wenn nicht jahrelang begleiten wird (Pest und Malaria gibt es schon seit Jahrhunderten, aber keine Impfstoffe), stellt sich für mich die Frage, wie vermieden werden kann, dass die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter aufgeht, wie weitere, für die Gesellschaft gefährliche Lockdowns verhindert werden können und Ihrer Ansicht nach langfristig mit der Pandemie umgegangen werden soll.
Sehr geehrte Frau Dr. Matthes,
wir tragen als LINKE im Grundsatz einen großen Teil der in diesem
Ausnahmezustand getroffenen politischen Entscheidungen mit. Die
aktuellen Einschränkungen sind nötig, um Menschenleben zu schützen.
Statt im Interesse von Wenigen über Lockerungen auf dem Rücken der
öffentlichen Gesundheit zu reden, machen wir Vorschläge, wie die nötigen
Einschränkungen so gestaltet werden, dass sie für die Vielen möglichst
erträglich sind. Wir können nicht zurück in die Zeit vor Corona und das
wollen wir auch nicht. Wir wollen den Blick darauf lenken, was getan
werden muss, damit der Kampf gegen Corona global gewonnen werden kann
und wie die dazu in Bewegung gesetzten Ressourcen so eingesetzt werden
können, dass wir am Ende gestärkt aus der Krise kommen.
Damit das gelingt fordern wir unter anderem eine Vermögensabgabe und die
Widereinsetzung der Vermögenssteuer, damit die Krisenkosten nicht durch
Einsparungen in wichtigen Bereichen kompensiert werden müssen.
Lohnfortzahlungen, die zum Leben reichen und eine Aufstockung der
Hartz-IV-Leistungen. Eine Zusammenfassung unserer gesamten Forderungen
im Zusammenhang mit Corona finden Sie hier:
https://www.die-linke.de/themen/gesundheit-und-pflege/corona/solidarisch-aus-der-krise-menschen-vor-profite/
Mit herzlichen Grüßen
Stephanie Rose