Frage an Stephanie Rose von Mathias B. bezüglich Verkehr
Hallo Frau Dr. Rose,
Ihre Partei stellt den kostenlosen oder deutlich verbilligten ÖPNV in den Vordergrund. Nun kennen Sie sicherlich den Eindruck, dass eigentlich genug Fahrgäste vorhanden sind, es aber deutlich an S-Bahn und Bus fehlt wenn morgens über die Norderelbe gependelt wird und nachmittags zurück.
Sehe Sie es nicht auch als ausgrenzend an, wenn eher Kraft und Ellenbogen darüber entscheiden, ob die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs möglich ist oder doch ein Auto angeschafftt oder sogar der Job oder die Ausbildung auf der nördlichen Seite der Norderelbe abgeleht werden muss, weil die tägliche Enge nicht zu bewältigen ist?
Warum streben Sie keine Koalitionen mit den Parteien an, die wie Sie eine Stadtbahn wünschen, um schnell die Kapazität im ÖPNV ausbauen zu können? Die Straßenbahn-Trasse über die Norderelbe existiert ja noch.
Lieber Herr B.,
die Auslastung der S-Bahnen und Busse ist in der Tat ein großes Problem! Neben der Preissenkung im HVV fordern wir daher, dass im S-Bahn-Netz bis spätabends ein 5-Minuten-Takt eingeführt wird und alle Haltestellen für Langzüge ausgebaut werden. Wir wollen, dass die fehlenden Querverbindungen zwischen den Bahnlinien kurzfristig durch Busse, mittelfristig durch eine Stadtbahn hergestellt werden. Weil die Schnellbahnprojekte erst mittel- oder langfristig wirken, brauchen wir kurzfristige Lösungen, mit denen der ÖPNV spürbar gestärkt werden kann: Entlang der Hauptverkehrsstraßen mit mehr als einem Fahrstreifen je Richtung sollen daher Spuren für einen schnellen, störungsarmen Linienbusverkehr eingerichtet werden. Für die vielen neuen Wohngebiete in Hamburgs Süden sowie für die bisher schlecht erschlossenen Gebiete wie das Reiherstiegviertel und Kirchdorf-Süd, reichen die S-Bahnen und Busse nicht aus. Deshalb muss auch die U4 vom Kleinen Grasbrook bis nach Harburg verlängert werden.
Aufgrund der Politik der Sozialen Spaltung des rot-grünen Senats können wir uns eine Koalition aktuell nicht vorstellen. Auch als soziale Opposition in Hamburg haben wir in den letzten Jahren aber einiges erreicht. Und wir werden weiter zusammen mit den solidarisch gesinnten Hamburger*innen den Senat unter Druck setzten, um Hamburg sozial und ökologisch zu gestalten!
Mit herzlichen Grüßen
Stephanie Rose