Frage an Stephanie Otto von Jürgen B. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Otto,
nachdem die große Koalition in der aktuellen Legislaturperiode mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Einführung des Elterngeldes vor allem Einverdiener-Familien mit vielen Kindern schwer unter Druck gesetzt hat, hat gerade dieser Anteil der Bevölkerung schlimmste Befürchtungen bezüglich einer weiteren Erhöhung der Mehrwertsteuer, die bereits durch die Presse geistert.
Daher frage ich Sie: Sofern in der kommenden Legislaturperiode eine Erhöhung der Mehrwertsteuer im Bundestag zur Abstimmung käme, in welcher Form und in welchem Paket auch immer möglicherweise sogar versteckt, würden Sie gegen diese Erhöhung stimmen?
Bitte formulieren Sie Ihre Antwort so, daß ein klares Ja oder Nein bezüglich einer Mehrwertsteuererhöhung mit oder ohne Ihre Zustimmung herauszulesen ist, da dies gerade für Familien-Verdiener, die das vielfache an Mehrwertsteuer zu zahlen haben, extrem wichtig ist.
Mit freundlichem Gruß
Jürgen Bauke
Lieber Herr Bauke,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich kann diese mit einem klaren Ja beantworten, das heißt, ich würde gegen eine Mehrwertsteuererhöhung stimmen. Die Mehrwertsteuer ist eine Steuer, die besonders Haushalte trifft, in denen viele Konsumenten von einem Einkommen bedient werden müssen. Dementsprechend würden Familien mit Kindern durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer stärker belastet als andere. In meinem Beruf als Sozialpädagogin muss ich leider immer wieder die Erfahrung machen, dass je geringer die reale Finanzausstattung von Familien ist, desto schwieriger werden die Bedingungen für Kinder und Jugendliche sorgenfrei aufzuwachsen. Dies wirkt sich dementsprechend auch auf die Entwicklung und den Bildungsstand aus. Ich finde Familien - und damit Kinder und Jugendliche - sind immer die falschen Ansatzpunkte für Einsparungen. Im Gegenteil ist es notwendig neu festzulegen, was zu den notwendigsten „Lebensmitteln“ zählt und zum Beispiel, Windeln und gewisse Grundausstattungen für Kinder nur mit einem Mehrwertsteuersatz von 7 % zu belasten. Aus diesen Gründen gilt auch bei mir, wer GRÜN wählt, wählt weniger Abgaben für Geringverdiener und ein einfacheres und gerechteres Steuersystem, wenn auch keine Steuersenkungen auf Pump.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Stephanie Otto