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Stephan Thomae
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Frage von Birgit U. •

Frage an Stephan Thomae von Birgit U. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Thomae,

seit über drei Jahren leite ich zusammen mit Herrn Mattheus den Verein Active Aid in Africa e.V. in Pforzheim. Seit ich 2002-2003 als Freiwillige in Malawi gearbeitet hatte, ließ mich der Gedanke nicht los: Da ist mein Platz, dort will ich Pionierarbeit leisten. Mir macht es großen Spaß, gerade in einer besonders unterentwickelten Region wie dem südlichen Malawi etwas auf die Beine zu stellen.

Nur was hindert mich daran? Leider habe ich keinen Job, der mir die nötige soziale Sicherheit verschafft, im Projekt direkt zu investieren, andererseits würde ich, fest in einen Job in Deutschland eingebunden wie die meisten anderen Mitglieder im Verein, kaum die Zeit und Muße noch haben, effektiv etwas fürs Projekt zu tun. Wieso wird nur davon ausgegangen, dass die Leute eine Erwerbstätigkeit ausführen sollen...in Deutschland? Wird eine ehrenamtliche, charitative Arbeit immer noch nicht anerkannt? Im Jobcenter wies ich bereits darauf hin, doch bekam ich zur Antwort, andere müssten doch auch schaffen gehen. Ich könnte mir eben nicht aussuchen, was ich arbeiten will. Somit würde aber unser Verein dem Verfall preisgegeben! Letztlich auch das Projekt.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Uhlig.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Uhlig,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de.

Zunächst möchte ich Ihnen meinen Respekt für Ihr Engagement in Afrika bzw. Malawi ausdrücken.

Ich verstehe auch Ihr Dilemma. Nun ist unser Staat jedoch nicht so konstruiert, dass er für ehrenamtliches Engagement soziale Sicherheit geben kann, so ehrenvoll und wichtig eine solche Tätigkeit auch ist. Denn darin besteht auch der große Unterschied zwischen Ehrenamt und Erwerbstätigkeit. Das soziale Netz in Deutschland fängt diejenigen auf, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Darüber hinaus ist es aber nicht Aufgabe des Staates, individuelle Berufswünsche und eben freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeiten zu finanzieren.

Das bedeutet nicht, dass eine ehrenamtliche Tätigkeit nicht anerkannt ist. Rund 23,5 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich. Davon gehen sehr viele Menschen neben Ihrer regulären Arbeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach und das nicht mit weniger Elan und Engagement. Letztendlich ist es eine Frage des eigenen Willens, wie weit man sich engagiert. Darüber hinaus gibt es Vereine oder Organisationen, wie z.B. die GIZ, die Entwicklungshilfe leisten und die Mitarbeiter dafür entlohnen. Ich würde Ihnen daher empfehlen, mit staatlichen und/oder privaten Entwicklungshilfediensten in Kontakt zu treten, um nach Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Sicherlich ist Ihnen dabei auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit behilflich. Das Ministerium erreichen Sie unter folgenden Kontaktdaten:

Stresemannstr. 94
D-10963 Berlin
Telefon: 030 / 1 85 35-0

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Thomae, MdB

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