Portrait von Stephan Schmidt
Stephan Schmidt
CDU
0 %
/ 5 Fragen beantwortet
Frage von Christel R. •

Welche Verbesserungen für Radfahrende streben Sie an?

ich vermisse gepflegte Radwege, Schnellradfahr-Straßen, 30km-Zone auf dem Teil der Berliner Str. ohne Radweg

Portrait von Stephan Schmidt
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Rothfuß,

vielen Dank für Ihre Frage.

Der Radverkehr bekommt eine immer größere Bedeutung für unsere Ortsteile. An erster Stelle steht dabei sicher immer noch der Verkehr in Heiligensee selbst. Zur S-Bahn, zur Schule, zum Bus, zum Einkaufen oder allen anderen nötigen Verrichtungen, die in Heiligensee erledigt werden können. Hier fordere ich schon lange bessere und vor allem mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und einen für Radfahrer erträglichen Zustand in den Seiten- und Nebenstraßen. Gerade dort ist das Konfliktpotenzial zu Fußgänger, insbesondere älteren Menschen und kleinen Kindern sehr groß, wenn statt der maroden Fahrbahn der Bürgersteig benutzt werden muss.

Ebenfalls fordere ich einen besseren Zustand der Radwege. Der rot-rot-grüne Senat fordert von den Bezirken mittlerweile, den Radverkehr eher auf die Fahrbahn zu verlegen, als Geld für die Sanierung der vorhandenen Radwege auszugeben. In der Berliner Innenstadt scheint mir das an einigen Stellen wegen der vorhandenen Unübersichtlichkeit und Unfallgefahren gegebenenfalls auch sinnvoll. Bei uns in Heiligensee schätze ich das anders ein. Hier würden die allermeisten Bürgerinnen und Bürger lieber die vorhandenen Radwege benutzen, auch wenn diese von den Maßen her nicht den Wunschvorstellungen der Radfahr-Lobby entsprechen. Hier muss der Senat umdenken und individuelle Lösungen in den Bezirken zulassen und auch finanziell fördern.

Das beste Beispiel dafür bietet die Heiligenseestraße. Bei der bevorstehenden Sanierung von U-Bahn und A111 wird die Straße in der bestehenden Breite für die zu erwartenden Umleitungen und Ausweichverkehre gebraucht. Eine Sanierung oder ggf. sogar ein Ausbau des bestehenden und beliebten Radweges wäre u.a. deshalb sehr sinnvoll.

Zur Radschnellroute kann ich Ihnen mitteilen, dass darüber noch keine Entscheidung gefallen ist. Es gibt Voruntersuchungen der landeseigenen InfraVelo GmbH, die mehrere Routenvarianten mit Vor- und Nachteilen darstellt. Leider sind die untersuchten Routen wirtschaftlich oder von der Anbindung möglicher Ziele (Arbeit, Schule, Uni usw.) nicht wirklich attraktiv. Da es in Berlin laut der Untersuchung wesentlich besser bewertete Verbindungen gibt, ist eine endgültige Entscheidung für eine Radschnellroute nach Heiligensee aus meiner Sicht nicht absehbar du auch nicht vordringlich.

Die Berliner Straße in Tegel ist so viel befahren, dass die Frage ist, ob ein wirklich sicheres Gefühl für Radfahrer oder Radfahrerinnen durch Tempo 30 entscheidend verbessert würde. Wer nicht nur nach Tegel, sondern durch Tegel hindurch muss und unsicher ist, würde ich immer eine Umfahrung über den Radweg an der S-Bahn oder über den Medebacher Weg empfehlen, was nur wenige Meter Umweg bedeuten würde. Der Platzbedarf für Einkaufs-, Durchgangs- und Autobahn-Umleitungsverkehr sowie den ÖPNV ist außerdem so groß, dass eine eigene Radspur auf der Berliner Straße nicht adäquat ist. Eine deutlich höhere Zahl an Abstellplätzen für Fahrräder für diejenigen, die in Tegel einkaufen möchten, ist allerdings an zentralen Punkten notwendig.

Für weitere Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Schmidt, MdA

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Stephan Schmidt
Stephan Schmidt
CDU