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Stephan Rauhut
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Frage von Hans R. •

Frage an Stephan Rauhut von Hans R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Rauhut,

Wahlen in Berlin und der BRD werfen ihre Schatten voraus, und zum ersten Mal in meinem langjährigen Leben frage ich mich seit langem ernsthaft, ob es Sinn macht, wählen zu gehen. Man bekommt ja doch immer nur das vorgesetzt, was man nicht haben will. Manchmal kommt es sogar noch schlimmer.

Immer geht es um Wachstum, dabei ist Wachstum ist endlich, aber keine Partei hat das auf dem Schirm. Leider auch ihre nicht.

immer schlechtere Bedingungen für Arbeitnehmer und Bürger - Bürger zahlt für energiehungrige Industrie die Stromrechnung mit, Deckelung der Sozialbeiträge für Firmen, Aushebelung des Streikrechts mit Hilfe des Tarifeinheitsgesetz, Rentenkürzung, aktuell immer größere Drangsalierung von Hartz4-Empfänger, Datenspeicherung und vieles mehr.

Banken und Industrie (obwohl nicht gewählt) diktieren erfolgreich die Marschrichtung der Politik - TTIP, CETA, TiSA, Steuergesetzgebung, großzügige Erlaubnis der Überschreitung der Abgaswerte im Realbetrieb gegenüber Testbetriebs, usw.

Und nicht zu vergessen den Ausverkauf Berlins an „Investoren“ wie Groth. Mir wird ehrlich gesagt schlecht, wenn ich sehe, wo überall seine Groth Gruppe baut in meinem Umfeld.

Haben Sie sich überhaupt schon mal Gedanken über solche Themen gemacht, und wenn ja, was ist dabei raus gekommen? Können Sie mir vielleicht nur einen Grund nennen, warum ich wählen gehen sollte?

Mit freundlichen Grüßen
H. R.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich verstehe Ihre Frustration, allerdings ist es aus meiner Sicht um so wichtiger, dass Sie wählen gehen, denn wir Menschen in Berlin brauchen einen Politik-Wechsel.

Was das Wirtschaftsmantra des permanenten Wachstums angeht, haben Sie völlig Recht. Wir benötigen Solidarisierung und Konsolidierung und nicht ewiges Wachstum, das gibt es nämlich nicht!

Ich bin seit vielen Jahren im Kiez sehr aktiv. Deswegen bin ich von mehreren Parteien angefragt worden. Entschieden habe ich mich für DIE LINKE, da ich nur hier mein Herzensthema, soziale Gerechtigkeit, wirklich im Mittelpunkt des politischen Gestaltens sehe.

Ich werde in meiner Amtszeit im Abgeordnetenhaus uns Menschen in den Mittelpunkt der Politik stellen. Ich werde mich für bessere Bedingungen für die Bürger und Bürgerinnen Berlins einsetzen, für soziale Gerechtigkeit gerade für die Bürger, die nicht die finanziellen Mittel haben, um sich zu wehren. Auf Ihre weiteren Fragen konkreten Bezug nehmend, heißt dies für mich: Stärkung der Arbeitnehmerrechte, Verbesserung der finanziellen Situation für Rentner*innen, Abschaffung der Sanktionen bei Transferleistungen, langfristig ein sanktionsfreies Grundeinkommen, ein klares NEIN zu TTIP, CETA, TiSA und allen weiteren demokratisch nicht legitimierten Handelsabkommen. Besonders wichtig ist mir die dauerhafte Schaffung von bezahlbaren Wohnraum. Dafür benötigen wir neue Gesetze, die Steuerung von Mieten gerade bei Neuvermietung ermöglichen, Zurückkauf von ehemals staatlichem Wohnungseigentum, klare Handlungsvorgaben für bestehende Wohnungsbaugesellschaften und an Einkünfte gekoppelte Mieten. Wohnen ist ein Grundrecht, die Politik hat allerdings bislang versäumt dieses Grundrecht staatlich zu schützen. Mehr zu mir persönlich, oder meinen anderen politischen Schwerpunkten (Bildungsgerechtigkeit, Integration, Arbeiten, etc.) finden Sie auf www.stephan-rauhut.de

Für all dies kann ich als parteiloser Direktkandidat für die Linke allerdings nur kämpfen, wenn Menschen wie Sie, mir Ihre Stimme geben.

Herr R., jede Stimme zählt, daher freue ich mich, wenn Sie mir Ihr Vertrauen schenken und mir am Sonntag IHRE Stimme geben.

Herzliche Grüße,

Stephan Rauhut