Warum versucht sich die CSU aktuell an den Trump Methoden?
Sehr geehrter Herr Pilsinger,
die scharfen Angriffe auf die andern Parteien sind ja keine Seltenheit und auch teil der Debattenkultur, in letzter Zeit nimmt das besonders gegenüber den Grünen überhand. Die neueste Spitze war die Behauptung, die Grünen würden Haustiere verbieten wollen. Bisher haben die Grünen/B90 keine Verbote durchgesetzt, hingegen zur CSU mit dem Genderverbot und extrem harte Regulierung von Cannabis.
Bayern und der Bund haben echt Probleme, an denen die CSU einen Anteil hat (marode Infrastruktur, überproportionaler Gasabhängigkeit, überproportionaler Rückgang der Wirtschaft und das Höfesterben ist in Bayern am stärksten). Aber anstatt über Probleme zu reden, werden Vorwürfe à la Trump verwendet.
Warum nutzt die CSU eine Rhetorik, die, die Extremisten stärkt und nicht die Demokratie?
Warum lügt die CSU hier so schamlos und wann will die CSU zu echten Debatten zurückkehren? Bayern wird seit 16.10.1957 ununterbrochen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael B.
Weitere Fragen an Stephan Pilsinger
Das Erste ist, die betroffenen Menschen und Ihren oft sehr anstrengend gewordenen Alltag ernst zu nehmen.
Ich stimme Ihnen zu, dass unabhängiger und aufklärender Journalismus ein zentraler Pfeiler unserer Demokratie ist.
Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützen wir derzeit keinen Gruppenantrag für ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD. Ein solches Verfahren halten wir zum aktuellen Zeitpunkt für juristisch nicht erfolgversprechend und politisch kontraproduktiv.
Alkoholgenuss in Maßen bei besonderen Anlässen durch Erwachsene halte ich aber weder aus medizinischer Sicht noch mit Blick auf Bier und Wein als Kulturgut für verwerflich oder gefährlich.