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Stephan Meyer
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Frage von Klaus W. •

Frage an Stephan Meyer von Klaus W.

Sehr geehrter Herr Meyer,

durch die kluge und langfristige Bildungspolitik der CDU ist Sachsen seid Jahren bei PISA im Ländervergleich stets vorn. Jetzt verbreiten die Medien regelrecht Fake-News über fehlende Lehrer an sächsischen Schulen. Das kann doch bei dem hohen Engagement der CDU für unsere Kinder nicht stimmen. Wieso treten Sie solchen Falschmeldungen nicht vehement entgegen? Sachsen hat mit dem Bildungspaket hervorragende Mittel zur Verfügung gestellt um junge neue Lehrer ins System zu holen. Was glauben Sie wer mit diesen schlechten Nachrichten ihrer Partei schaden will? Würden Sie mir zustimmen das die Meldungen zu fehlenden Lehrern nur Wahlkampfgetöse und nicht zutreffend ist.

K. W.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr W.,

Ihre, bisweilen sarkastisch anmutende, Anfrage möchte ich sachlich beantworten.
Das sächsische Schulsystem steht zweifelsohne vor der Herausforderung, in einem Wettbewerb aller Länder um junge Lehrkräfte zu bestehen.
Ich habe mich bisher sowohl intern, als auch öffentlich konstruktiv-kritisch in die Lösung der Herausforderungen eingebracht und werde dies auch weiterhin tun. So habe ich erst kürzlich in einem langen persönlichen Gespräch mit der Kultusministerin meine Vorstellungen und einige Einzelfälle erörtert. Mit meinen oberlausitzer Kollegen setze ich mich für die Konzentration des künftigen Landesamtes für Schule und Sport für den Regionalbereich Dresden am Standort Bautzen ein, um bessere Voraussetzungen zur Lösung der Herausforderungen zu schaffen.
Zu den öffentlichen Äußerungen finden Sie u.a. auf meiner Internetseite weitergehende Informationen: http://www.stephan-meyer-oberlausitz.de/medien/pressemitteilungen/

Die Bildungsverwaltung wird alle Anstrengungen unternehmen, um auch nach Beginn des Schuljahres weitere Lehrer für den sächsischen Schuldienst zu gewinnen. Dennoch zeichnet sich ab, dass es insbesondere während der Zeit der Einstiegsfortbildung der Seiteneinsteiger zu Problemen bei der Unterrichtsabsicherung in bestimmten Schularten kommen wird . Um hier gemeinsam mit den Schulen kurzfristig reagieren zu können, steht die Sächsische Bildungsagentur mit ihren Regionalstellen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Ungeachtet dessen möchte ich unterstreichen, dass bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht worden sind, die berechtigten Anlass zu Optimismus geben. So wurde die Anzahl der Studienplätze in Sachsen seit 2012 verdoppelt. Die Zahl der Lehrerstellen konnte in diesem Zeitraum von 27.231 im Schuljahr 2012/2013 auf 30.188 im Schuljahr 2017/2018 gesteigert werden . Und nicht zuletzt wurde im Herbst 2016 das umfangreiche Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Lehrversorgung beschlossen. Die Sächsische Bildungsagentur hat früher als alle anderen Bundesländer mit dem Einstellungsverfahren begonnen, um auf dem knappen Lehrerarbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Der intensive Wettbewerb zwischen den Ländern um junge Lehrer wird bei einem Blick auf die Arbeitslosenquote deutlich. Die bundesweite Arbeitslosenquote beträgt derzeit 5,6 Prozent. Die bundesweite Quote bei Lehrern liegt dagegen bei 1,4 Prozent und damit im Bereich der Vollbeschäftigung.

Vor diesem Hintergrund ist es ein Erfolg, dass mit Stand von heute Lehrkräfte im Umfang von 1.388 VZÄ eingestellt werden konnten (einschließlich pädagogischer Unterrichtshilfen). Die eingestellten Lehrerinnen und Lehrer verfügen häufig über Fächerkombinationen, die nur zum Teil mit den Bedarfsschwerpunkten der Schulen übereinstimmen. Deshalb wird es auch im kommenden Schuljahr erforderlich sein, Lehrkräfte fachfremd sowie ggf. abweichend von ihrer Wunschregion einzusetzen. Von den Bewerbern muss deshalb Flexibilität gefordert werden. Insgesamt konnte allen ausgebildeten Bewerberinnen und Bewerbern ein Einstellungsangebot im Freistaat unterbreitet werden.

Um die hohe Zahl an Einstellungen vorzunehmen, war wie in den vorangegangen Verfahren die Einstellung von nicht grundständig ausgebildeten Seiteneinsteigern erforderlich. 2.006 Bewerbungen von Seiteneinsteigern lagen vor. Davon haben sich 579 für die Schulart Oberschule sowie 354 für den Berufsschulbereich beworben. Diese Anstrengungen zeigen Wirkung - aber sie brauchen Zeit und Kontinuität in der Umsetzung.
Gern stehe ich für weitere Erläuterungen in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.
Beste Grüße,

Stephan Meyer