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Stephan Meyer
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Frage von Benjamin L. •

Frage an Stephan Meyer von Benjamin L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Meyer,

inwiefern gedenken Sie, die Bevölkerung und Umwelt vor der zunehmenden Emission hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung zu schützen? Gerade durch den geplanten Ausbau der 5G-Technologie werden Strahlungsintensität und Abdeckung um ein vielfaches erhöht. Es gibt mittlerweile eine Fülle von unabhängigen Studien, die beweisen, dass hochfrequente EM-Strahlung neben thermischen Effekten auch biologische Beeinflussung hervorruft. Um nur ein paar zu nennen: Die Blut-Hirnschranke wird geöffnet, rote Blutkörperchen verkleben (Geldrolleneffekt), Schäden an der DMA, oxidativer Stress, Unfruchtbarkeit, Insekten- und Vogelsterben. Die Industrie und das Bundesamt für Strahlungsschutz leugnen diese Tatsachen und kritische Wissenschaftler werden mundtot gemacht, werden entlassen oder verlieren ihre Forschungsaufträge. In der Öffentlichkeit finden dazu leider keine Debatten statt, doch in der aufgeklärten Bevölkerung lässt sich vermehrt Widerstand erkennen.

Werden Sie sich dieses Thema annehmen?

Beste Grüße
Benjamin Lange

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr L.

Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich unterstütze die Forschungs- und Aufbauaktivitäten zum neuen Mobilfunkstandard 5G, um diesen Wettbewerbsvorsprung auszubauen.
Wir müssen jetzt mitdenken, wie sich Anwendungsszenarien in den nächsten 20 Jahren entwickeln könnten. Ich möchte, dass überall in Deutschland neue digitale Dienste anwendbar sein können. Ob im Bereich der Mobilität oder der Gesundheit, in der Wirtschaft oder in der Landwirtschaft, das Potenzial von 5G ist enorm – auch für die ländlichen Regionen. Gerade für den Gesundheitsbereich sehe ich Chancen und das Überwiegen von Vorteilen, gegenüber möglichen Nachteilen.
Es ist zutreffend , dass die Weltgesundheitsorganisation 2011 Handystrahlung als "möglicherweise krebserregend" eingestuft hat. Dies gilt aber nur bei einer intensiven Smartphone-Nutzung, bei der Nutzer mindestens 30 Minuten pro Tag telefonieren.
Dass diese Gefahr auch von Sendemasten ausgeht, dafür gibt es laut Weltgesundheitsorganisation keine Belege.
Der Effekt von Handystrahlen ist vergleichbar mit dem einer Mikrowelle. Wassermoleküle und andere Teilchen geraten in Schwingung, die entstehende Reibungswärme erhöht die Körpertemperatur. In Tierexperimenten beobachteten Forscher einen gestörten Stoffwechsel, Verhaltensänderungen und Fehler in der Embryonalentwicklung. Diese Effekte traten aber erst dann auf, wenn sich das Gewebe dauerhaft um mehr als ein Grad Celsius erwärmte. Genau das sollen die Grenzwerte für Mobilfunk-Basisstationen verhindern: Selbst bei einer Ganzkörperbestrahlung würde sich der Körper dann nur um etwa 0,02 Grad erwärmen – beim Telefonieren mit dem Handy am Ohr lokal um 0,1 bis 0,2 Grad. (Quelle: Zeit vom 17.01.2019)
Die elektromagnetische Strahlung im Mobilfunk besitze nicht genug Energie, um DNA-Brüche hervorzurufen, so unter anderem Sarah Drießen vom Forschungszentrum für elektromagnetische Umweltverträglichkeit an der RWTH Aachen. Dennoch muss es das Ziel sein, die Strahlung einzudämmen und bedarforientierte Signale einzusetzen.
Eine weitere Neuheit von 5G sind dabei intelligente Antennensysteme, zum Beispiel Beamforming. Die Technik lenkt die Mobilfunkstrahlen gezielt dorthin, wo sie gerade gebraucht werden – etwa zu jemandem, der über sein Handy eine TV-Serie streamt.
In die Kategorie "möglicherweise krebserregend" fallen übrigens auch 266 weitere Chemikalien, Kaffee als Risiko für Blasenkrebs oder Berufe wie Feuerwehrmann oder die Arbeit in einer chemischen Reinigung.
Ich halte die wissenschaftliche Begleitung und die Kontrolle der Einhaltung von Grenzwerten für sehr wichtig und werde den 5G-Ausbau dahingehend kritisch, aber positiv begleiten.

Beste Grüße

Stephan Meyer