Frage an Steffen Schäfer von Judith C. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Schäfer,
lassen Sie sich nicht von Zeitgenossen ärgern, die keine Ahnung von der Nöte und Sorgen der Selbständigen haben. Die es nicht wissen, dass im Geschäftsleben einfach AUF und ABs gibt, wozu der Staat auch gehörig beiträgt. Was wissen davon die Beamten und und die Vollkasko Versorgten? Dass es so viele Unternehmen in die rote zahlen rutschen, können wir eben dem ausufernden Staat verdanken, der, frei nach Fernau, gleicht einem aus dem Sauftour heimkehrenden Vater, der uns erst entdeckt und verprügelt. Wollen wir die Arbeitsplätze erhalten, investieren, modernisieren, also uns für die Zukunft fit machen, müssen wir den Staat zurückdrängen.
Wenn der Staat mehr als die Hälfte unser sauer verdientes Geld wegnimmt, dann ist etwas aus dem Ruder gelaufen. Was wissen Ihre Kritiker davon, wie scharf man kalkulieren muss, um im Wettbewerb zu bleiben?
Meine Frage wäre: im Programm steht, wir wollen den Kirchhofsmodell aber Herr Professor Lucke spricht nicht von Steuersenkung sondern von Steuervereinfachung. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass der Staat zurückgedrängt, Eigenverantwortung gestärkt und der Mittelstand entlastet wird?
Ich danke für Ihre Antwort.
MfG Judith csiba
Sehr geehrte Frau Csiba,
vielen Dank für Ihre Zeilen und Ihre Frage(n).
Wesentlich ist unsere Aussage zu einer drastisch vereinfachten Steuergesetzgebung. Damit meinen wir das Modell nach Prof. Kirchhoff.
Nach diesem Modell zahlt ein verheirateter Steuerpflichtiger mit 2 Kindern bei 32.000 € brutto Jahreseinkommen 0,- € an Jahressteuer. Für die ersten 10000 € soll danach ein Steuerpflichtiger gar keine Steuern zahlen, für die nächsten dann einen progressiven Steuersatz und über den 20000 dann 25 % . Nach diesem Modell sollen die mehr als 500 Steuer-Ausnahmetatbestände durch sehr wenige ersetzt werden. Nach den bisherigen sehr undurchsichtigen Regelungen können sich nur die sehr gut Verdienenden ihr Einkommen so „herunterrechnen“, dass sie trotz teilweise hoher Einkünfte kaum einen Euro an Steuern zu zahlen haben.
Das AfD-Steuermodell schafft Entlastungen für die Allermeisten.
Steuersenkungsforderungen anderer Parteien beziehen sich auf das völlig verzettelte aktuelle Steuersystem und sind in der heutigen Situation unseriös. Das drastisch vereinfachte Steuermodell, wie von der AfD gefordert, sorgt tatsächlich für Entlastungen der meisten Bürger. Unternehmensgewinne, Arbeitnehmereinkommen und Kapitalerträge würden allesamt mit dem gleichen Satz besteuert.
Bedingt durch meine Unternehmereigenschaft werde ich mich natürlich dafür einsetzen, das Eigenverantwortung gestärkt und Bevormundung durch den Staat verhindert wird.
Ein wichtiger Punkt, meiner persönlichen Meinung nach, wäre auch eine Besteuerung von Einkommen / Gewinnen nach dem Herkunftsprinzip. Soll heissen, Geld was in Deutschland verdient wird, soll auch in Deutschland versteuert werden.
Die teilweise von Global Playern durchgeführte und von unserem Steuerrecht gedeckte Verrechnung von Gewinnen ins Ausland, um der hiesigen Steuerpflicht zu entgehen oder diese zu mindern, muss ein Riegel vorgeschoben werden.
mit freundlichen Grüssen
Steffen Schäfer