Wie ist die Betonung der nationalen Unabhängigkeit und Sicherheit der AfD mit ihrer Energiepolitik vereinbar?
Sehr geehrter Herr Kotré,
die AfD betont die nationale Sicherheit und fordert gleichzeitig ein sofortiges Ende der Sanktionen gegen Russland und die Wiederherstellung des Zuflusses ihrer billigem Öl u. Gas. Obwohl schätze ich die Position der AfD zur Kernenergie, was ich aber nicht nachvollziehen kann: wie kann es Sicherheitsinteresse Deutschlands sein, sich auf einen geopolitischen Feind zu verlassen, um die wesentlichen Energie-Bedürfnisse unserer Industrie. Putin hat seit Jahrzehnten mit zahlreiche Beispielen, besonders im Winter, eine Energieentpressungspolitik, gegenüber ihren europäischen Kunden betreibt. Ist es nun nicht klar, dass die GroKo „Wandel durch Handel“-Politik, die davon ausgeht, dass der Frieden durch den Handel gewährleistet sei, diese Sichtweise als naiv und unverantwortlich erwiesen hat? Trauen Sie einem solchen Regime, das seine Nachbarn mit etwas überfällt, das für das Land so wichtig ist, wirklich? Vielen Dank für Ihre Erklärung.
Freundliche Grüße
Tendai
Sehr geehrter Herr M.,
lieben Dank für Ihre Anfrage. Gerne hätte ich Ihnen geantwortet, jedoch schränkt Abgeordnetenwatch die Antworten von Politikern (insbesondere meiner Fraktion) inzwischen derart ein, dass ich mich auf dieser Plattform nicht länger frei äußern kann. Ich bitte Sie daher, mir Ihre Anliegen persönlich zukommen zu lassen an: steffen.kotre@bundestag.de
Gerne beantworte ich Ihre Frage dort persönlich.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Kotré
Zum Hintergrund:
„Abgeordnetenwatch.de“ boykottiert Junge Freiheit – Steffen Kotré (AfD): Die Plattform ist eine linksideologische Spielwiese - ab jetzt ohne mich.
„Abgeordnetenwatch.de“ ist eine Internetplattform, welche die Möglichkeit bietet, Abgeordnete verschiedener Parlamente öffentlich zu befragen. Dabei will die Plattform überparteilich und unabhängig sein. Der Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré (AfD) greift die Betreiber nun scharf an, nachdem diese die Wochenzeitung Junge Freiheit in seiner Antwort an einen Bürger boykottierten:
„Inzwischen ist die Plattform zu einer linksideologischen Spielwiese verkommen. Nicht nur werden Abgeordnete dort zunehmend in ihrer freien Äußerung beschnitten, es werden auch durch Quellen gedeckte Äußerungen unterbunden.“
Im konkreten Fall ging es um eine Antwort von Kotré auf eine Bürgeranfrage bezüglich Offshore-Windanlagen. In seiner Antwort verlinkte er einen Artikel der Jungen Freiheit. Auf Nachfrage, warum die Antwort nicht freigeschaltet wurde, antwortete Abgeordnetenwatch: „Bei der "Jungen Freiheit" handelt es sich nicht (…) um eine "anerkannte Wochenzeitung", sondern (sie) ist dadurch gekennzeichnet, rechtsextreme Inhalte zu veröffentlichen. Daher können wir diese nicht als Quellenbeleg akzeptieren.“ Tatsächlich handelt es sich bei der Jungen Freiheit um eine anerkannte Wochenzeitung, die von der Tagesschau bis hin zur FAZ zitiert wird. Es geht schlichtweg darum, unbequeme Wahrheiten zu unterbinden.
Kotré hat die Nase nun voll und zieht Konsequenzen:
„Während bei Abgeordneten anderer Fraktion zumeist gänzlich auf Quellen verzichtet wird, werden unsere Beiträge inzwischen derart zensiert, dass ich mich als freigewählter Abgeordneter nicht mehr adäquat äußern kann. Scheinbar wären die Plattformbetreiber gerne selbst Abgeordnete. Ab jetzt ohne mich. Von dem Grundgedanken: ‚Bürger fragen - Politiker antworten‘ ist nichts übriggeblieben. Daher werde ich diese Plattform ab jetzt nicht länger nutzen und rate jedem Kollegen es mir gleichzutun. Stattdessen lade ich alle Bürger herzlich dazu ein, mir ihre Frage unter: steffen.kotre@bundestag.de persönlich zu stellen."
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