(Warum) Argumentiert die CDU mit falschen Tatsachenbehauptungen gegen die Euro-7-Norm?
Sehr geehrter Herr Bilger,
am 3.03.23 haben Sie im Bundestag zum Antrag ihrer Fraktion "Abgasnorm Euro-7 mit Augenmaß und Realitätssinn weiterentwickeln" gesprochen. In diesem Antrag (Drucksache 20/5806) heißt es: "So muss das Abgasreinigungssystem beispielsweise bei einer Bergfahrt eines vollbeladenen Pkw mit Anhänger bei Vollgas und minus 10 Grad alle Grenzwerte einhalten."
Solch ein Testszenario kann ich im Entwurf der EU-Kommission nicht finden. Einzelne Faktoren wie Temperatur, Beladung oder Anhängelast gibt es zwar, aber nicht in dieser Kombination. Außerdem müssen die Grenzwerte auch nicht in allen Szenarien eingehalten werden, sondern im Durchschnitt über alle Szenarien hinweg. Selbst das von Ihnen beschriebene Extremszenario ließe sich also durch Werte in anderen Tests ausgleichen.
Bitte korrigieren Sie mich (mit Quellenangabe), falls ich mich irre oder erklären Sie mir, warum die CDU-Fraktion im Bundestag mit falschen Tatsachenbehauptungen argumentiert.
Sehr geehrter Herr W.,
die CDU argumentiert keinesfalls mit falschen Tatsachenbehauptungen. In dem Entwurf der EU-Kommission für die Euro 7-Verodnung werden die Testbedingungen nicht exakt geregelt. Dies geschieht in den Ausführungsbestimmungen, über die derzeit verhandelt wird. Der Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion macht daher explizit auf die Möglichkeit vollkommen unrealistischer Testbedingungen aufmerksam, bevor diese beschlossen werden. Auch zahlreiche Medien berichteten über diese Problematik.
Für Rückfragen stehe ich gerne unter steffen.bilger@bundestag.de zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Bilger