Frage an Stefanie von Berg von Rita S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Dr. von Berg,
ich habe eine Frage zum Thema Verteilung von IVK-Klassen (Internationale Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder) an Stadtteilschulen und Gymnasien.
Nach meiner Information gibt es zur Zeit ca. 180 IVK-Klassen von denen lediglich 30 an Gymnasien angesiedelt sind. Es scheint so zu sein, dass Stadtteilschulen angewiesen sind solche Klassen zu organisieren und die Gymnasien keinerlei Verpflichtung haben. Die Stadtteilschulen stemmen die gesamte Last der Inklusion, zusätzlich müssen sie die Rückkehrer vom Gymnasium aufnehmen und nun soll die Verantwortung für die Beschulung von Flüchtlingskindern auch noch zum größten Teil getragen werden? Das Argument, dass diese Kinder nach einem Jahr IVK-Klasse sowieso nicht auf ein Gymnasium gehen würden, darf wohl nicht gelten. Selbst wenn dem so ist, können Gymnasien auch solche Klassen organisieren und verwalten. Wir haben besondere Zeiten in denen es besonderer Maßnahmen bedarf und da ist nicht einzusehen, dass die Gymnasien nicht in die Pflicht genommen werden. Hochachtung auch vor den Lehrern die diese zusätzliche Arbeit auch noch meistern.
Ich würde mich freuen wenn Sie mich wissen lassen würden, ob eine gerechte Verteilung geplant ist.
Freundliche Grüße
R. S.
Sehr geehrte Frau Streitt,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage und auch Ihr Anliegen. In der Tat ist es so, dass die Stadtteilschulen derzeit einen weitaus größeren Teil der IVK-Klassen haben als die Gymnasien. Allerdings ändert sich dieses Verhältnis zwischen Stadtteilschulen und Gymnasien derzeit ständig und wir sind sehr bemüht, hier eine gleichmäßige Verteilung zu erzielen.
Noch vor etwa einem Jahr gab es noch gar keine IVK- oder Alpha-Klassen an Gymnasien. Teilweise liegt/lag die ungleichmäßige Verteilung daran, dass die Stadtteilschulen schlicht den nötigen Raum zur Verfügung hatten, die Gymnasien jedoch nicht. Gymnasien werden jedoch genauso in die Pflicht genommen, IVK- und Alpha-Klassen aufzumachen wie Stadtteilschulen.
Denn in der Tat: Gerade die Stadtteilschulen müssen die Inklusion quasi alleine schultern und sollten daher an dieser Stelle Entlastung erfahren.
Insgesamt möchte ich die Gelegenheit nutzen, um die wirklich hervorragende Arbeit der Schulen zu loben. Es ist wirklich ganz erstaunlich, mit welcher Professionalität die Schulen in Windeseile neue Klassen einrichten, Personal einstellen, Kinder willkommen heißen und diese Kinder und Jugendlichen auf die Regelschulen vorbereiten.
Freundliche Grüße,
Stefanie v. Berg