Frage an Stefanie von Berg von Jan S. bezüglich Verkehr
Werden Sie die Einführung der Stadtbahn unterstützen? Warum?
Sehr geehrter Herr Siegel,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich bin entschieden für den Bau der Stadtbahn und möchte dies auch gerne begründen:
1. Vergleich mit PKWs:
- Eine Person in einer Stadtbahn verbraucht kaum Platz auf der Straße (0,8 m² im Vergleich zum 10 m² in einem PKW) - das führt zu weniger Staus.
- Der Verkehrsfluss ist nachweislich besser (Beispiele in allen anderen Großstädten zeigen dies).
- Stadtbahn braucht kein Erdöl, sondern Strom - z. B. aus erneuerbaren Energien.
- Die Stadtbahn ist nahezu lautlos und erniedrigt dadurch die Lärmbelastung für die Anwohner/innen erheblich.
2. Vergleich mit Bussen:
- Eine Stadtbahn ersetzt drei Stadtbusse - das heißt, dass die Personalkosten um ein Drittel reduziert werden und auch die Energiekosten deutlich geringer ausfallen (auch im Vergleich zu Wasserstoffbussen!)
- Die Lebensdauer eines Stadtbahnwagens ist drei Mal höher als die eines Busses
- Stadtbahn ist sehr viel komfortabler, schneller und leiser als Busse. Zudem ist sie immer barrierefrei.
- Ein Doppelgelenkbus braucht 70 l Diesel auf 100 km, die Stadtbahn fährt abgasfrei mit Strom aus erneuerbaren Quellen
- Die Stadtbahn schließt die Lücke zwischen den Bussen mit 18 m und der U-Bahn mit 120 m Länge.
- Die Betriebskosten der Stadtbahn sind nachhaltig geringer.
- Die Busse auf der geplanten Trasse (20 und 25) sind schon jetzt völlig überlastet und zudem unglaublich personalintensiv - und dies bei ständig wachsenden Fahrgastzahlen.
- Die Unfallzahlen sind auf Strecken mit Stadtbahnen um 60% geringer als bei Strecken mit Bussen.
3. Vergleich mit U-Bahn:
- Der Bau einer U-Bahn wäre vier Mal teurer; die Betriebskosten sind deutlich höher.
- Die Stadtbahn holt durch die überirdische Streckenführung Menschen in die Läden (das zeigen auch andere Großstädte).
- Der Bau von Stadtbahntrassen würde auch gleichzeitig die Straßenzüge grundsanieren (Austausch der Kanalisation und der Bleirohre) - das sind etwa die Hälfte aller geplanten Kosten.
4. Zu den Kosten:
- Die Kosten für den ersten Teilabschnitt betragen 338 Mio €, die sich wie folgt zusammensetzen: 61 Mio € für den Betriebshof, 48 Mio € für 14 Fahrzeuge (werden von der Hochbahn übernommen); 98 Mio € fest zugesagte (und zweckgebundene) Zuschüsse vom Bund, 74 Mio € beantragt - bleiben 57 Mio €, die vom Hamburger Haushalt übernommen werden müssen. 152 Mio € entfallen auf Baukosten, 77 Mio € auf die Planung, den Grunderwerb und andere Leistungen. Wichtig hierbei: Die Investitionen verteilen sich über 15 bis 20 Jahre!!! Zudem haben Studien ergeben, dass jeder investierte Euro sich mit 1,18 € Ertrag wieder auszahlt.
Was die Trassenführung angeht, sind sicherlich noch Gespräche zu führen - die bisherige Streckenführung Bramfeld - Winterhude - Altona ist die Strecke, auf der die meisten zusätzlichen Fahrgäste zu erwarten sind. Ich persönlich wäre sehr für die Strecke der jetzigen Buslinie 5.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten und Sie so von der Stadtbahn überzeugen!
Freundliche Grüße,
Stefanie v. Berg