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Frage von Christoph R. S. •

Frage an Stefanie Strasburger von Christoph R. S. bezüglich Familie

Quarantänezimmer in Kitas, Hort, Schulen und Krippen

Sehr geehrte Frau Strasburger

Vielleicht bin ich in den Augen mancher ein Rabenonkel, wenn ich das folgende fordere, aber ich behaupte, dass nur dann die hohen Investitionen von Staat und Eltern in das System gerechtfertigt sind, wenn von den vielen Aufgaben (Vorschule, Integration, Erziehungsergänzung) auch die Aufbewahrungsfunktion voll erreicht ist.
Derzeit ist es so, dass wenn ein Kind krank wird, die Kindergärtnerinnen den Eltern befehlen, sofort alles stehen und liegen zu lassen und das Kind abzuhohlen. ich stelle mir vor,das Kind statt dessen bei leichten Fällen in einem Quarantänezimmer unterzubringen, bis der Hort, die Kita, Krippe die normale Schießzeit hat. Hierdurch wird den Eltern der Rücken freigehalten, um sich voll auf ihre Arbeit oder Ausbildung zu konzentrieren.
Was halten Sie, was hält Ihre Partei von diesem Vorschlag?

Gruß
Christoph Strebel

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Strebel,

erst einmal möchte ich Ihnen für die eingereichte Frage danken.

Ich würde Sie nicht als so genannten Rabenonkel bezeichnen, denn freie Meinungsäußerungen sind in einer Demokratie grundsätzlich erlaubt, aber ich konnte mich – ehrlicher Weise – eines kurzen Kopfschüttelns bzgl. Ihrer Vorstellung ein Quarantänezimmer in Kitas einzurichten, nicht erwehren.

Die Einrichtung ist aus vielerlei Gründen sicherlich nicht möglich und wenn doch, so ist dies einzig und alleine die Aufgabe der einzelnen Einrichtungen bzw. der Träger dies zu entscheiden. Somit wäre ein Gespräch Ihrerseits mit der Kita in die Ihr Neffe oder Ihre Nichte geht, wesentlich aussichtsreicher. Ich möchte Ihnen hier aber doch einige Gründe nennen, die aus meiner Sicht gegen die Einrichtung eines Quarantänezimmers sprechen.

Es wäre eine immense Verantwortung (vor allem auch versicherungsrechtlicher Natur) für die Kita, ein krankes Kind zu betreuen. Die Einschätzung und die Verantwortung, wann ein Kind nur leicht erkrankt ist, möchte ich nicht der Kita überlassen, die sich bei einer Fehleinschätzung ja dann auch ggf. vor den Eltern verantworten muss. Hierzu zählt natürlich auch die Einschätzung, wann ein Arzt zu konsultieren ist. Weiter ist es nicht die Aufgabe von Kitas die Betreuung kranker Kinder zu übernehmen. Dies ist klar die Aufgabe der Eltern und hierfür steht berufstätigen Eltern u.a. ja auch die entsprechende Krankschreibung zu. Die Kita müsste einen besonders ausgestatteten Raum und entsprechendes Personal für die Betreuung zusätzlich vorhalten. Dies ist natürlich auch mit höheren Kosten verbunden. Wie Sie sicherlich wissen, wird in einer Kita oft auch nicht nur ein Kind zurzeit krank, sondern meistens betrifft es mehrere Kinder, – evtl. dann auch mit unterschiedlichen Krankheiten – sodass eine Kita hier schnell an Ihre Kapazitätzgrenzen kommen würde. Sicherlich würde dies auch bei den Eltern der gesunden Kinder nicht unbedingt auf Zustimmung stoßen, denn sollten sich dann doch andere Kinder anstecken, ist der Ärger vorprogrammiert. Und eine richtige Quarantänestation wäre ja auch gar nicht wirklich zu betreuen. Es könnte sich lediglich um ein Krankenzimmer handeln – und dies ist sicherlich in vielen Kitas vorhanden. Allerdings denke ich, dass in besonderen Fällen – wenn z.B. eine sofortige Abholung nicht möglich sein sollte – nach Rücksprache zwischen den Eltern und den Erziehern, auch individuelle Lösungen gefunden werden können.

Aus meiner Sicht als vierfache Mutter muss ich aber noch folgendes anmerken: eine liebevolle Pflege zu Hause ist für die Kinder in solch einem Fall besonders wichtig und meine Kinder waren immer froh, in ihrem eigenen Bett von Ihrer Mama gepflegt zu werden.

Ich möchte noch einmal zum Abschluss klar betonen, dass es aus meiner Sicht nicht die Aufgabe einer Kita sein kann, kranke Kinder unter Quarantäne zu stellen und gesondert zu betreuen. Dies ist grundsätzlich und soll auch weiterhin die Aufgabe der Eltern bleiben.

Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort weitergeholfen zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Stefanie Strasburger