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Frage von Axel H. •

Frage an Stefanie Strasburger von Axel H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Strasburger,

In einer Antwort an Herrn Bodeit zum Themenkreis Kita schrieben Sie:
"Ich hoffe sehr stark, dass Sie grundsätzlich nicht davon ausgehen, dass Kinder arbeitsloser Eltern durch die Arbeitslosigkeit der Eltern als solche schlechtere Chancen auf Bildung haben, als Kinder berufstätiger Eltern. Aus Ihrer Aussage könnte man so etwas ableiten"

Aber warum haben Sie dann der Schulgesetzänderung zugestimmt?
Es wird nun eine Kostenbeteiligung an Büchern und Lernmitteln geben. Arbeitslose Eltern mit ALG2 wird dies doch deutlich mehr "wehtun" als berufstätigen.

Auch verstehe ich bei Ihrem Engagement für Förderung von Bildung und Erziehung Ihre Zustimmung zur Zusammenlegung von Schulen nicht. Sind denn die Kinder und Jugendlichen in kleineren Klassenverbänden (z.B. 12-14 Schüler) nicht deutlich besser zu unterrichten und zu motivieren als in Gruppen zu 25...30 oder mehr?
Besonders natürlich die "schwächeren" Schüler.

Politische Aussagen wie:
"Wir müssen mehr in unsere Bildung investieren" , "Kinder sind unsere Zukunft" und ähnliches passen doch so gar nicht zu so einer Gesetzesänderung oder denke ich da zu einfach?

Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen, und einen wunderschönen Tag noch.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Holm,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 22.06.05. Ich habe Ihre Frage zum Thema "Änderung des Schulgesetzes" an unseren Fachsprecher für Schule, Herrn Robert Heinemann weitergeleitet.

Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Strasburger

Antwort Robert Heinemann:

Sehr geehrter Herr Holm,
herzlichen Dank für Ihre Fragen. Kinder arbeitsloser Eltern, die das Arbeitslosengeld II beziehen, erhalten die Schulbücher auch weiterhin kostenlos - nähere Informationen dazu finden Sie auch in dem Flyer der Bildungsbehörde unter

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/bildung-sport/start.html

Das zeigt, dass die CDU bei ihren Entscheidungen darauf achtet, dass diese sozial möglichst ausgewogen sind.
Zu den Auswirkungen unterschiedlich großer Klassenverbände auf den Lernerfolg gibt es unterschiedliche Studien - viele besagen, dass zumindest in einer gewissen Bandbreite die Klassengröße keinen nennenswerten Einfluss hat. Unabhängig davon ist es in Hamburg jedoch so, dass Lehrerstunden nach Schülerzahlen zugewiesen werden. Für die Bildungsbehörde sind große Klassen daher weitgehend genauso teuer wie kleine Klassen. Zu kleine Klassen haben dann aber nicht ausreichend Lehrerstunden, um die Stundentafel abzudecken,geschweige denn um Teilungsstunden, Förderstunden, Vertretungsstunden etc. organisieren zu können. Die Folge war und ist in vielen Schulen Unterrichtsausfall - bei der letzten Erhebung im Jahr 1999 zeigte sich z.B., dass bei jedem Schüler im Durchschnitt ein bis anderthalb Unterrichtsstunden pro Woche ausfallen. Dies soll künftig verhindert werden.

Ich stimme Ihnen zu, dass wir mehr in Bildung "investieren" müssen. In diesem Jahr geben wir daher 30 Mio. Euro mehr für Bildung und 40 Mio. Euro mehr für Kitas aus - auch wenn das noch nicht reicht. Auf der anderen Seite dürfen wir unseren Kindern aber nicht einen noch größeren Schuldenberg hinterlassen - zwischen diesen beiden Polen versuchen wir, eine realistische Politik zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann
Schulpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion