Frage an Stefan Ziller von Heike M. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Ziller,
werden Sie nach der Bundestageswahl etwas dafür tun, damit Eltern-Kind-Entfremdung - so wie jetzt schon in Bayern - als besondere Form des seelischen Kindesmissbrauchs anerkannt wird?
Mit freundlichen Grüßen
Heike Michalski
Sehr geehrte Frau Michalski,
bei der Umgangsvereitelung handelt es sich nach Meinung der Bündnis 90/Die Grünen um ein großes Problem auf dem Gebiet des Kindschaftsrechts. Gerade am Anfang ist es für das Jugendamt schwer, zu erkennen, ob es sich nur um vorübergehende Schwierigkeiten oder wirklich objektiv berechtigte und ausschließlich kindswohlorientierten Bedenken geht. Häufig werden Konflikte (um Geld, Aufmerksamkeit etc.) zwischen Vater und Mutter auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.
In der Praxis erweisen sich zum einen die Möglichkeiten, die Vater/Mutter haben, oft als zu langwierig und zum zweiten gibt es Schwierigkeiten bei der Vollstreckbarkeit von Umgangstiteln. Daher müssen verschiedene Lösungsansätze geprüft werden, um die Situation zu verbessern, wie etwa einheitliche Ansiedlung des straf- und zivilrechtlichen Kindesschutzes bei den Familiengerichten, Erleichterung des betreuten Umgangs, Schaffung der Anreize für Eltern, die sich schnell gütlich einigen und die Verbesserung der Vollstreckbarkeit von Umgangstiteln.
Bereits in dieser Legislaturperiode hat sich unsere grüne Bundestagsfraktion mit dem Problem befasst und wird ihre Arbeit im nächsten Bundestag fortsetzen.
viele Grüße Stefan Ziller