Frage an Stefan Schwartze von Chris S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Thema Mindestlohn:
Sehr geehrter Herr Schwartze,
Die SPD will den Mindestlohn auf 12,50€ /Stunde anheben.
Das ergibt ein monatliches Gehalt von 2166€ auf Basis einer 40 Stunden Woche. (173,34 Std)
Das Gehalt von Arzthelfer*innen im Plz Bereich 73614 liegt lt. Gehalt.de zwischen 2267€ und 2993€.
(Hierbei wurden die unteren und oberen 25% nicht berücksichtigt.
Wie rechtfertigen Sie, dass eine Fachkraft mit Ausbildung und Verantwortung für andere Menschen nur 100€ Brutto mehr bekommt, als eine ungelernte Hilfskraft in Vollzeit?
Wie will die SPD sicherstellen, dass es nicht einfach zu Preiserhöhungen kommt für Leistungen kommt, die in höherem Maßes auf Niedriglohnkräfte setzen? (Dies würde gerade die Menschen knapp über Mindestlohn außerordentlich belasten, da im Premiumsegment (zB Dienstleistungen u. Handwerk) meist auch höhere Löhne gezahlt werden.
Sehr geehrter Herr S.,
für Ihre Frage danke ich Ihnen. Wir sollten die Frage vom Kopf auf die Füße stellen. Wir wollen, dass alle Menschen mit Ihren Familien von ihrer Arbeit leben können, ohne auf staatliche Hilfen angewiesen zu sein, oder noch nachts einen Zweit-, oder gar Drittjob annehmen zu müssen. Von Niedrigstlöhnen sind insbesondere Frauen betroffen. Mit einem angemessenen Mindestlohn wollen wir z.B. Altersarmut, die wiederum vor allem Frauen trifft, vermeiden. Neben dem Mindestlohn wollen wir mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen für die Vermeidung von Armut kämpfen. Fortbildung und Qualifizierung sind ebenso eine Säule, wie Tarifbindung. Ein möglicherweise geringer Lohnabstand von jemanden mit weniger Qualifizierung und jemandem mit mehr Qualifikationen heißt doch in erster Linie, dass z.B. im Beruf der Artzhelfer*in zu wenig bezahlt wird. In unserem Wahlprogramm finden Sie unsere Konzepte für eine respektvolle, gerechte Gesellschaft in der die Menschen angemessen bezahlt werden.
https://www.spd.de/respekt/
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Schwartze