Frage an Stefan Schwartze von hubert k. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Schwartze,
sicherlich bin ich bei ihnenn noch in kleiner Erinnerung. Frage: Die SPD hat Gott sei Dank den Anstoß für eine Neue Regelung zum Thema Organspende gegeben. Herrn F-W-Steinmeier spreche ich meinen Respekt und Hochachtung aus.
Eine Anhörung im Gesundheitsauschuß hat bereits stattgefunden, wie ist jetzt der Stand der Dinge?
Als jahreslanger Leidesgenosse bin ich sehr an diesem Thema interessiert, zumal ich als Alleiniger Aufklärer für MEHR ORGANSPENDE unterwegs bin.
Ich wünsche ihnen weiterhin GUTES GElingen und einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Hubert Knicker
Sehr geehrter Herr Knicker,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Organspende. Ich freue mich, dass Sie aus Ihrer Erfahrung heraus sich nunmehr mit diesem Thema beschäftigen und sich für mehr Aufklärung einsetzen.
Bei dem Thema Organspende handelt es sich um ein schwieriges und vor allem sehr persönliches Thema. Unbestritten ist, dass der Bedarf an Spendeorganen sehr hoch ist. Viele Patienten warten jahrelang auf ein geeignetes Organ. Eine Repräsentativerhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Quelle: www.organspende-info.de) von 2010 belegt, dass etwa dreiviertel aller Deutschen mit der Entnahme ihrer Organe einverstanden wären, um damit nach ihrem Tod anderen Menschen zu helfen. Demnach sehe ich Handlungsbedarf in Bezug auf die derzeitige Gesetzgebung. Derzeit beraten die Fachausschüsse im Deutschen Bundestag über Möglichkeiten einer gesetzlichen Regelung zur Organspende.
Ziel soll es sein, dass sich jede einzelne Person mit dem Thema befasst und für sich persönlich eine Entscheidung trifft, ob er oder sie Organspender sein möchte. Jedem muss die Option eingeräumt werden, diese Entscheidung zu bejahen oder zu verneinen, sowie eine Unentschlossenheit zu signalisieren. In welcher Form dies erreicht werden kann, wird derzeit diskutiert. Eine Option wäre ein Vermerk auf der Krankenkassenkarte. Bei Ausstellung einer neuen Krankenkassenkarte könnten sich die Versicherten mit den Entscheidungsoptionen befassen. Natürlich muss eine Widerrufsmöglichkeit ohne zusätzlichen Kostenaufwand bestehen. Derzeit ist eine Ausstellung der Krankenkassenkarte ebenfalls nicht mit Kosten verbunden. Eine Eintragung im Personalausweis oder Führerschein halte ich allerdings nicht für sinnvoll, dies allein aus Praktikabilitätsgründen.
Weiteres Ziel muss es sein, die Menschen in geeigneten Stellen über die Organspende zu informieren. Dies könnte in Schulen, z.B. im Biologieunterricht, beim Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen der Führerscheinprüfung, durch Ärzte und Krankenhäuser realisiert werden.
Weitere Informationen über Entwicklungen zu diesem Thema lasse ich Ihnen gerne zukommen. Setzen Sie sich weiterhin für dieses wichtige Thema ein, denn wir brauchen viele Aufklärer.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Schwartze MdB