Stefan Rouenhoff
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Frage von Holger D. •

Frage an Stefan Rouenhoff von Holger D. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Rouenhoff,

seit Monaten beschäftigt uns die Corona Pandemie. Nachdem auch ich im März noch sehr besorgt war, hat sich das relativiert, seit ich die Zahlen des RKI intensiv analysiere.
Ich hatte gut verstanden, dass „flatten the curve“ sehr wichtig war, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Darüber spricht seit dem Lockdown keiner mehr.
Anfangs hieß es, zur Aufhebung der Grundrechteeinschränkung bedarf es einer Verdoppelungszeit von 10 Tagen, danach 14 Tage. Als auch dies erreicht wurde nannte die Kanzlerin den R-Wert (<1 ) als das Kriterium. Danach ging es um 50 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner in 7 Tagen. Jetzt wird getestet wie noch nie. Obwohl der Gesundheitsminister kürzlich noch richtig sagte, wir müssen aufpassen, dass wir nicht zuviel testen. Sonst haben wir mehr Falsch-Positive als tatsächlich Infizierte. Es wird so getan, als verstärke sich das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung. Das ist meiner Meinung nach falsch. Es gibt nur wenig positiv Getestete auf den Intensivstationen. Und es sterben seit langem nur ganz wenige an beziehungsweise mit Corona. Warum wird die Pandemie unter diesen Rahmenbedingungen nicht endlich beendet?

Vielen Dank für Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
H. D.

Stefan Rouenhoff
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dreßler,

vielen Dank für Ihre Nachricht, für deren späte Beantwortung ich um Nachsicht bitte.

In der Tat war es während der ersten Welle der COVID-19 Pandemie eine zentrale Maßgabe, dass es zu keiner Situation kommen darf, in der die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht mehr ausreichen. Dank wirksamer Kontaktbeschränkungen ist es im Frühjahr 2020 gelungen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Auch deshalb hat Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern deutlich weniger Todesfälle zu beklagen.

Die aktuelle Lage macht deutlich, dass es richtig war, die COVID-19 Pandemie nicht für beendet erklärt zu haben. Denn zu jedem Zeitpunkt seit dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 in Deutschland gab es hierzulande mindestens mehrere hundert Menschen, die akut mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Die Gefahr eines erneuten flächendeckenden Ausbruchs bestand also aufgrund fehlender Herdenimmunität und in Ermangelung eines Impfstoffs zu jedem Zeitpunkt seit dem Frühjahr fort.

Seit Oktober 2020 sind die COVID-19 Infektionszahlen wieder stark gestiegen. Um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, wurden deshalb erneut Kontaktbeschränkungen notwendig. Obgleich die hohe Dynamik des Infektionsgeschehens aktuell ausgebremst zu sein scheint, so ist das Infektionsniveau nach wie vor hoch. Auch in der jetzigen Situation ist es ein zentrales Ziel, das Gesundheitssystem funktionsfähig zu halten. Laut Robert-Koch-Institut befinden sich gegenwärtig 3.770 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. 57 Prozent dieser Patienten müssen invasiv beatmet werden (Stand: 24.11.2020). Zum Vergleich: Noch am 15. Oktober 2020 mussten nur 655 Menschen intensivmedizinisch behandelt werden.

Wir alle hoffen, dass mit Hilfe der zeitnah zum Einsatz kommenden Impfstoffe sowie einer befristeten Fortdauer der Kontaktbeschränkungen in absehbarer Zeit wieder Normalität in unser Leben zurückkehrt.

Freundliche Grüße und bleiben Sie gesund

Stefan Rouenhoff

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