Stefan Rouenhoff
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CDU
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Frage von Raphael H. •

Frage an Stefan Rouenhoff von Raphael H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Rouenhoff,

über das Verbot des Containerns kann man wohl streiten. Ist es nicht etwas skurril, dass Weggeschmissenes nicht entnommen werden darf aus Müllcontainern? Also Essen, was vernichtet wird, darf nicht genommen werden, um der Lebensmittelverschwendung entgegen zu treten? Wir schmeißen lieber das ganze Zeug weg als es so gut wie möglich zu verwerten? Wir leben lieber den vollen Kapitalismus aus und den Konsumrausch und pfeifen in diesem Punkt auf den Umstand der mangel- bzw unterernährten Menschen weltweit, wo doch genug Nahrungsmittel für alle Menschen da wäre? Wir sitzen genüsslich in unseren Sesseln vor den Fernsehern bei Netflix und Co. und sehen uns Dokumentationen an über das Thema Hunger? Da könnte man sich fragen: Es ist also genug für alle da und das seit Jahrzehnten und trotzdem kriegt man es nicht auf die Reihe eine entsprechende Umverteilung zu organisieren?
Sind Sie für ein Verbot von Containern? Sind Sie dafür, dass Supermärkte, Bäckereien etc Lebensmittel wegschmeißen dürfen, ganz gleich wie genießbar diese noch sind?

Stefan Rouenhoff
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ich teile ihre Einschätzung, dass der Lebensmittelverschwendung sowie der Wegwerfmentalität in unserer Gesellschaft stärker entgegen getreten werden sollte. Fraglich ist allerdings, ob eine strafrechtliche Sanktionierung des „Containerns“ der richtige Weg ist. Aus meiner Sicht sollte es zunächst vielmehr darum gehen, beim Handel und bei den Privathaushalten ein größeres Bewusstsein für einen schonenderen Umgang mit unseren Ressourcen zu schaffen. So können etwa öffentliche Kampagnen an die Verantwortlichen appellieren und zur weiteren Aufklärung beitragen.

Die Bundesregierung hat im Frühjahr 2019 die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Unser Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelabfälle einschließlich Nachernteverlusten zu verringern.

Letztlich ist es aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Ressourcenverschwendung entgegen zu treten. Hierbei müssen alle Akteure (u.a. Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Forschung) einbezogen werden. Schließlich geht es auch um Anstand und Moral.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Rouenhoff

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