Stefan Rouenhoff
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CDU
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Frage von Eva-Maria F. •

Frage an Stefan Rouenhoff von Eva-Maria F. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Am 28.6.2018 findet die Abstimmung zur Weidetierprämie im Bundestag statt. Besonders den letzten noch bestehenden WanderschäferInnen in Deutschland geht es nicht sonderlich gut, sie kämpfen um ihre Existenz. Die beantragte Weidetierprämie sollte ihnen schnell zur Verfügung gestellt werden, um weitere Betriebsaufgaben zu verhindern. Wie stehen Sie zu dem Thema?

Freundliche Grüße
Eva F.

Stefan Rouenhoff
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau F.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Vorweg möchte ich festhalten, dass Schaf- und Ziegenhalter in unserem Land einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz leisten und dementsprechend auch Unterstützung finden.

Ein durchschnittlicher Schafbetrieb im Haupterwerb in Deutschland erhält derzeit 86.000 Euro im Jahr an Direktzahlungen, hauptsächlich aus Förderprogrammen der ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union. Diese Summe ist etwa dreimal so hoch wie der Betrag, den ein Betrieb durchschnittlich zu Zeiten der Mutterschafprämie in Deutschland bekommen hat und mehr als doppelt so hoch wie das, was ein durchschnittlicher Landwirtschaftsbetrieb in Deutschland erhält.

Vergleichsweise gering ist die Zahl der Wanderschäfer/innen in Deutschland, also jener, die weder über eigenes noch gepachtetes Land verfügen und damit Förderprogramme der Europäischen Union aus der ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik, etwa für ungenutztes Dauergrünland, nicht in Anspruch nehmen können. Nichtsdestotrotz haben auch diese flächenarmen Betriebe über Förderprogramme der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union und der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Möglichkeiten ergeben sich aus Programmen für nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere auf Grünlandstandorten, für Raufutterfresser sowie zur Förderung tiergerechter Haltung und ökologischen Landbaus.

Wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, gewähren zwar 22 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Direktzahlungen in Form von Mutterschaf- und Weidetierprämien, allerdings zahlen diese Mitgliedsstaaten im Vergleich zu Deutschland deutlich geringere Prämien für ungenutztes Dauergrünland, von der gerade auch Schäferinnen und Schäfer profitieren.

Die Bundesregierung wird mit Nachdruck auf die Bundesländer zugehen, damit diese Lösungen für flächenarme Betriebe im Rahmen des Vertragsnaturschutzes und der Landschaftspflege finden. Die Bundesregierung wird ferner bei der 2020 anstehenden Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik dafür eintreten, die Direktzahlungen stärker und zielgenauer auf bäuerliche Betriebe auszurichten. Davon profitieren auch Schaf- und Ziegenhalter.

Sehr geehrte Frau F., ich hoffe ich konnte Ihnen meinen Standpunkt zu Weidetierprämien darlegen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Rouenhoff

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