Frage an Stefan Liebich von Melissa A. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Liebich,
wie schätzen Sie die derzeitige Lage der Geburtshilfe in Deutschland ein? Was sollte Ihrer Meinung nach verändert werden und wie? Welche (politische) Priorität hat das Thema Geburtshilfe für Sie?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Freundliche Grüße
M. A.
Sehr geehrte Frau A.,
Auch nach dem Schiedsspruch der Hebammen-Schiedsstelle verbessert sich die Situation der Hebammen offenbar nur geringfügig, wie auch die Versorgung von werdenden Müttern. Man scheint sich mehr für die Kosten der Krankenkassen zu interessieren, die bisherige Mängelverwaltung wird zementiert.
Wir haben als Linke eigene Vorschläge, wie der Hebammenberuf aufgewertet werden kann und setzen uns für ein neues Berufsbild ein: Hebammen sollen erste und wichtigste Ansprechperson für Schwangere sein. Das soll sich dann auch in einer höheren Vergütung niederschlagen. Das Modell gibt es bereits in den Niederlanden. Eine gesetzliche Personalbemessung in Kliniken bei ausreichender Finanzierung wäre zudem ein wichtiger Schritt gegen den Personalmangel.
Für die Haftpflichtversicherungen der Hebammen und Entbindungspfleger wollen wir einen öffentlichen Haftungsfonds, um die Hebammen und Entbindungspfleger unabhängiger von privaten Versicherungen zu machen.
Diese und andere Vorschläge haben wir in dieser Wahlperiode in einen umfassenden Antrag ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/014/1801483.pdf ) gefasst, denn es ist uns überhaupt nicht egal, wie die Zukunft der Geburtshilfe in Deutschland aussehen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Liebich