Frage an Stefan Liebich von Tobias W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Liebich,
mich würde interessieren, wie Sie bzgl. der Abstimmung zur Verschärfung der Sterbehilfe im Herbst diesen Jahres stehen. Haben Sie sich schon eine Meinung gebildet? Wissen Sie schon, wie Sie abstimmen werden?
MfG
Sehr geehrter Herr Weitzel,
nach jetziger Planung wird kurz vor der Sommerpause im Plenum des Bundestages eine erste Debatte zum Thema Sterbehilfe stattfinden. Hierzu werden verschiedene Gruppenanträge erwartet, welche die üblichen Fraktionsgrenzen aufheben. In der Debatte wird es darum gehen, ob Beihilfe zum Suizid unter Strafe gestellt werden soll oder nicht. Ich setzte mich dafür ein, die von Angehörigen, Nahestehenden, Ärzten und Sterbehilfevereinen geleistete Beihilfe zum Freitod weiterhin straflos zu lassen. Das Strafrecht ist nicht der Ort, seine eigene Weltanschauung oder Religion für andere zum Maßstab zu machen. Es gibt auch keine sachlichen Gründe zwischen der Beihilfe von Verwandte, Angehörigen, behandelnden Ärzten und der Beihilfe durch Vereine zu differenzieren. Klarere Regelungen für die Beratungsverfahren bei Sterbehilfevereinen sind sicher sinnvoll.
Großen Handlungsbedarf sehe ich dagegen bei der palliativmedizinischen Versorgung und bei der Bereitstellung von Hospizplätzen. Letztlich geht es um die Selbstbestimmung eines jeden Einzelnen am Ende seines Lebens und damit auch um seine ganz persönliche Würde.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Liebich