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Stefan Liebich
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Frage von Silke S. •

Frage an Stefan Liebich von Silke S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Liebich,

in diesem Artikel ( und nicht nur da) ist davon die Rede, dass es große Veränderungen bei Hartz IV geben soll:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article121609442/Arbeitsagentur-fordert-schaerfere-Hartz-IV-Regeln.html

Ist es nicht so, dass die geplante Ausgabenfreude der Große Koalition wiederum die Ärmsten mit Verschlechterungen bezahlen müssen?

Sehen Sie die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts z.B. bezüglich der Sanktionspraxis bei Hartz IV, bezüglich der Höhe von Hartz IV usw. als umgesetzt an?

Warum spart man nicht mal mit echten strukturellen Reformen? -, so könnte man z.B. die verschiedenen Bildungssysteme in Deutschland zu einem zentralisieren, auch bei der Justiz wäre das möglich.
Man könnte Bundesländer zusammen legen und die Beamtenpensionen von 71,75% des letzten Gehalts dem niedrigeren Rentenniveau anpassen bzw. wenigstens die neu eingestellten Beamten selbst für ihre Pensionen vorsorgen lassen.
Und man könnte bei der Rente und bei der Krankenkasse eine Bürgerversicherung einführen. Warum geschieht das alles wahrscheinlich wiederum nicht?

Was ist nur aus der Politik geworden?
Ich schäme mich dafür mal eine Hartz IV-Partei gewählt zu haben!
Zum Glück kommen bald die Europawahlen, dann wird es wohl einen "Zahltag" geben.

Mit freundlichen Grüßen

Silke Sorbello

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Sorbello,

Danke für Ihre Frage.
DIE LINKE sagt weiterhin: Die Sanktionen bei Hartz IV müssen abgeschafft werden. Es ist unsäglich, dass die Bundesregierung die Mittel für Arbeitsmarktpolitik radikal kürzt, ihre Beteiligung an den Kosten der Arbeitsförderung streicht und die daraus resultierenden Probleme über ein zunehmend gnadenloses Sanktionsregime auf die Erwerbslosen abgewälzt werden.
Auch bei den Mitteln für aktive Arbeitsmarktpolitik betreibt die Bundesregierung seit Jahren einen gigantischen Kahlschlag. Leidtragende sind hier ebenfalls die Erwerbslosen, die nur noch selten von Unterstützungsleistungen profitieren können. Zudem musste die Bundesanstalt für Arbeit ihrerseits tausende von Stellen abbauen und die Dienstleistungsangebote ihrer Geschäftsstellen dementsprechend einschränken. Um der steigenden Langzeitarbeitslosigkeit beizukommen, brauchen die Jobcenter sowohl mehr Geld für Weiterbildung und Qualifizierung als auch einen besseren Personalschlüssel. Davon ist allerdings bei den aktuellen Koalitionsgesprächen zwischen CDU und SPD überhaupt nicht die Rede.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Liebich