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Stefan Liebich
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Frage von Kerstin K. •

Frage an Stefan Liebich von Kerstin K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Liebich,

was genau halten Sie im Augenblick von unserer Bildungspolitik für unsere Kinder ?
Wenn sich nicht ausreichend um die Kinder und Jugendlichen unseres Landes gekümmert wird haben wir in 20 bis 30 Jahren einen Absturtz zu erwarten . Denn unsere Kinder sind unsere Zukunft und die Wähler von morgen , doch wenn Sie heute schon Hoffnungslos durch die Schule und die Strassen ziehen ohne das ein Förderndes Bildungssystem greift verkommt unsere Jugend zunehmend.
Wer nimmst sich noch die Zeit für unsere Kinder und Jugendlichen ?
Die Eltern meistens arbeitslos können nicht mal Vereine bezahlen an denen die Kinder noch Interesse hätten oder sie gut unter gebracht wären.
Nein sie hängen nur noch auf den Strassen ab und jeder muckiert wie schlecht erzogen sie sind . Aber wer tut wirklich was dagegen ????
Wo bleiben vom Staat geförderte Projekte die an Schulen gemacht werden können die sich nach dem heutigen Intersse der Jugendlichen richtet damit sie wenigstens einen Halt finde um Lebensfreude zu verspüren- denn ohne die werden sie keine Lehre machen und unsere Gesellschaft verkümmert immer mehr.
Wann wird endlich dafür etwas getahn , die meisten Eltern können es nicht mehr Aufgrund der hohen Arbeitslosenzahl.

Jugendliche brauchen Hoffnung damit sie Sie vielleicht in 4 oder 8 Jahren auch wählen .
Wie stehen sie dazu was haben sie für Lösungsvorschläge dazu oder giebt es überhaupt Gedankengänge dazu ?????

Und mich würde noch privat sehr interessieren wie sie zu der derzeitigen Situation der Opferentschädigung und dem Opfergesetzt stehen ??
ist es so wie es ist ausreichend oder sind Sie der Meinung das dort etwas getahn werden muss und wenn ja was würden Sie verändern.

Mit freundlichen Grüssen
Kerstin

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Kuzia,

die von Ihnen geschilderten Probleme sind solche, die DIE LINKE und auch mich persönlich beschäftigen. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die sozialen Unterschiede beseitigt, die Perspektiven für Kinder und Jugendliche endlich verbessert werden.

Deshalb tritt DIE LINKE für das Recht auf gebührenfreie und gute Bildung für alle Kinder und Jugendlichen ein -- unabhängig vom Geldbeutel und vom Bildungsstand der Eltern. Bildung ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht. Jede und jeder muss sich umfassend bilden, individuell entwickeln und an der Gesellschaft teilhaben können. Um die Bildungsmisere zu beheben, muss das Bildungssystem in Deutschland grundlegend reformiert werden.

DIE LINKE fordert für jedes Kind einen Rechtsanspruch auf gebührenfreie, ganztägige und hochwertige Kinderbetreuung. Die öffentlichen Kindertageseinrichtungen müssen ausgebaut, besser ausgestattet und mehr Erzieherinnen und Erzieher eingestellt werden. Alle Schülerinnen und Schüler sollen gemeinsam auf Gemeinschaftsschulen länger lernen, statt sie in verschiedene Schulformen auszusortieren und damit soziale Unterschiede zu verstärken, Mit kleineren Klassen, Ganztagsschulen, sozialpädagogischer Unterstützung an jeder Schule und mehr Lehrerinnen und Lehrer entstehen die Voraussetzungen, um die Fähigkeiten und Stärken jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen zu fördern.

Oft werden im Alltag von Kindern und Jugendlichen, ihre Interessen missachtet: das Taschengeld reicht nicht für das Nötigste, das Jugendzentrum wird dicht gemacht und hunderte Bewerbungen müssen geschrieben, um am Ende doch keinen Ausbildungsplatz zu bekommen. In keinem hochindustrialisiertem Land hängen die Chancen auf ein erfülltes und selbst bestimmtes Leben so eng mit den finanziellen Verhältnissen im Elternhaus zusammen wie in der Bundesrepublik.

Deshalb fordern wir:

· Die Aufnahme der Rechte von Kindern und Jugendlichen ins Grundgesetz sowie die vollständige Umsetzung der 1992 ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention. Dazu zählen das Recht auf gesellschaftliche Mitbestimmung, auf gewaltfreie Erziehung, auf Bildung, Betreuung und Versorgung, die Gleichstellung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sowie ein Verbot von Kinderarbeit.

· Die Schaffung von mehr Möglichkeiten der direkten Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche.

· Die Abschaffung aller Zwangsdienste. Zivildienstplätze sollen in sozialversicherungspflichtige, regulär bezahlte Arbeitsplätze umgewandet werden. Das gesellschaftliche Engagement von Jugendlichen im Rahmen eines freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahres soll gefördert und bezahlt werden.

· Die Einführung einer Ausbildungsumlage und die Erweiterung des Kreises der Anspruchsberechtigten für die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) sowie ein deutlich erhöhtes, elternunabhängiges BAföG.

· Eine bedarfsorientierte Kindergrundsicherung muss allen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren den Zugang zum soziokulturellen Existenzminimum jenseits des Armutsniveaus von Hartz IV garantieren.

· Einen qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau von vorschulischen Ganztagsbetreuungsangeboten, die bereits kurzfristig beitragsfrei zu stellen sind.

· Eine nachhaltige finanzielle Absicherung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit auf der Ebene von Bund, Ländern und Kommunen.

· Eine Arbeitsmarktpolitik, die den Eintritt in das Berufsleben erleichtert, sowie eine Ausweitung der Rechte von jungen Arbeitnehmer(inne)n.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Liebich