Hallo Herr Grimm, wie steht Ihre Partei zum Thema "verpflichtende Tätigkeit im sozialen Bereich für alle Schulabgänger" für z. B. mindestens 3 Monate?
Ich denke an soziale Tätigkeiten in Seniorenheimen, Behinderteneinrichtungen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Schulen oder Kindergärten. Damit könnte man ein Bewusstsein schaffen für alte und kranke Menschen, für sozial Benachteiligte ...
Hallo Frau Müller,
ich bin der Auffassung, dass viele junge Männer, die seinerzeit noch Wehr- oder Zivildienst geleistet haben, dabei viele Erfahrungen gemacht haben, die ihnen sonst verwehrt geblieben wären und die für ihr Leben irgendwann nützlich sind/waren. Und wenn es nur die Überzeugung ist, dass es nie mehr Krieg geben sollte. Heute wird man täglich im TV mit schrecklichen Bildern konfrontiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie auf junge Leute nicht ansatzweise die Wirkung haben, wie sie ein ehemaliger Wehrdienstleistender empfindet!
Ich selbst habe 1997 noch voller Überzeugung meinen Wehrdienst geleistet. Viele meiner Freunde waren Zivis. Wir alle haben viel erlebt und neue Perspektiven auf die Welt und die Gesellschaft bekommen. Vielen hat das gut getan.
Auch heute wäre das sicher noch so. Ja, es gibt junge Menschen, die das heute auf freiwilliger Basis auch tun. Aber viele "schenken" sich diese "vergeudete" Zeit. Für unsere Gesellschaft und deren Zusammenhalt wäre es ein Gewinn.
Die sozialen Berufe sind unterbesetzt und werden nicht ausreichend wert geschätzt. Ein Industriearbeiterin verdient mehr als eine Pflegekraft. Das sagt schon viel über die Gesellschaft aus. Vielleicht würde ein sozialer Pflichtdienst das ändern können.
Politisch betrachtet wird es ohne existentielle Krise (Corona war dazu offensichtlich zu glimpflich(!) zu keiner neuen Dienstpflicht für Männer und Frauen kommen. Das wäre ein zu großer Einschnitt in die Freiheitsrechte. Dafür gibt es in der Gesellschaft und den Parteien keine Mehrheit.
Viele Grüße
Stefan Grimm