Guten Morgen, Herr Grimm, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort bzgl. "zu viele Krankenkassen" und "Beamtenwesen". Wie ist die Haltung Ihrer Partei zur Bürgerversicherung?
Bei der Bürgerversicherung gibt es meines Wissens keine Unterscheidung in private und gesetzliche Krankenversicherung mehr. Das bisher duale Gesundheitssystem würde so vereinheitlicht werden mit dem Ziel, dass für alle Versicherten die gleichen Bedingungen gelten. Somit würden auch Sonderregelungen wie die Versicherungspflichtgrenze für Besserverdienende, ab derer auch Angestellte aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) austreten dürfen, wegfallen. Je nach Art der Bürgerversicherung sollen auch Beamte oder Selbstständige eingegliedert werden. Durch die somit erzielten Mehreinnahmen können Beitragssenkungen oder zumindest die Beitragsstabilisierung ermöglicht werden. Ziel der Bürgerversicherung ist es, soziale Gerechtigkeit im Gesundheitssystem zu schaffen, also ein Ende des Problems der sogenannten „Zwei-Klassen-Medizin”.
Hallo Frau M.,
die Richtung ist die richtige. Wenn es aber nur eine zentrale (staatliche) Bürgerversicherung gibt, muss man immer Hinterfragen, ob der Staat über die Jahre hinweg das am besten organisieren kann oder ob ein wenig "Konkurrenz" nicht besser ist. Denken Sie mal an ehemalige Staatsbetriebe wie die Telekom, Post oder Bahn. Rein staatlich wird auf die Dauer meist sehr träge, teuer und ineffizient. Eine Mischung wäre vielleicht ein Mittelweg.
Wie in meiner vorherigen Antwort geschrieben empfinde ich das bestehende System aus GKV und PKV als ungerecht.
Viele Grüße aus Külsheim
Stefan Grimm