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Stefan Gelbhaar
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Antje T. •

Guten Tag Herr Gelbhaar, werden Sie im Fall Ihrer Wahl die Opt-in Regelung für Briefkastenwerbung unterstützen?

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Sehr geehrte Frau T.,

um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, ist es notwendig, weniger Müll zu produzieren, weniger Einwegartikel zu kaufen, Produkte länger zu nutzen, sie zu reparieren oder möglichst fair und ökologisch produzierte Güter anzuschaffen.

Der Verbrauch von Papier und Pappe wird gegenwärtig mit Blick auf die Abfallvermeidung von der Bundesregierung kaum mitgedacht. Tausende Tonnen Rohstoffe und unzählige Fahrten der Müllabfuhr könnten vermieden werden, wenn ausschließlich dort kommerzielle Werbung eingeworfen werden würde, wo dies erwünscht ist. Das gilt natürlich auch für den explodierenden Verbrauch bei Verpackungen im Versandhandel. Konkrete Schritte zur Vermeidung von Papiermüll wären eine deutlich stärkere Förderung von Mehrwegsystemen im Versandhandel und eine Abgabe auf Einwegverpackungen.

Die Einführung eines Opt-In-Verfahrens zur Vermeidung von unerwünschter Werbung muss genau geprüft werden. Klar, die heutige Papierverschwendung muss eingedämmt werden, keine Frage. Viel zu viele Wurfsendungen finden ihren Weg direkt vom Postkasten in die Mülltonne. Zu klären wäre z. B. wie es regionalen Unternehmen ermöglicht werden kann, mit Postwurfsendungen für ihre Produkte und Dienstleistungen zu werben. Denn diese sind immens wichtig für den ökologischen Fußabdruck. Stichwort: Regionale Wertschöpfungsketten und kurze Transportwege.

Kurzum: Unser Ziel ist es, dass Briefkastenwerbung nicht ungelesen im Müll landet, sondern nur noch von den Menschen empfangen wird, die sich wirklich dafür interessieren. Dafür gibt es für uns verschiedene Optionen – von der Bekanntmachung der derzeitigen Opt-out-Möglichkeit bis hin zu einem Opt-in-Verfahren –, die wir in Zusammenarbeit mit den betroffenen Organisationen und Verbänden prüfen und diskutieren wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Gelbhaar

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