Frage an Stefan Gelbhaar von Günter O. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Gelbhaar,
die Berliner S-Bahn ist unzuverlässig und nicht in der Lage die eigenen Beförderungsbedingungen durchzusetzen. Wie kann Ihre Partei das Niveau der S-Bahn auf das Niveau einer europäischen Großstadt heben, insbesondere wenn sich Ihre Partei an einer Koalition mit der SPD beteiligt?
Mit freundlichen Grüßen
G. O.
![Stefan Gelbhaar Foto von Stefan Gelbhaar, MdB](/sites/default/files/styles/politician_teaser_xsmall/public/politicians-profile-pictures/stefan_gelbhaar_portrait_bundestag_mini.jpg?itok=VcSrYozg)
Sehr geehrter Herr O.,
vielen Dank für Ihre Frage, die sicherlich viele Menschen in Berlin und
Brandenburg interessiert. Denn die Probleme bei der S-Bahn erfahren alle
S-Bahn-Fahrende jeden Tag: Noch immer sind Zugausfälle und
Zugverspätungen auf der Tagesordnung - und das täglich. Die
Beschäftigten der S-Bahn müssen das ausbaden, was anderswo bei Senat und
Bahn verbockt wurde und wird.
Durch die "Sparen bis es quietscht"-Politik unter SPD, Linke und CDU
sind zu wenig (funktionierende) Züge vorhanden, zu wenig Zugführer*innen
verfügbar und auch die Werkstattkapaazitäten wurden gedrosselt. Hinzu
kommen immer wieder Probleme an den Betriebs-/Gleisanlagen, z.B. Weichen
und Signalgebern.
Kurz- und mittelfristig ist mit besserer Wartung und mehr
Zugführer*innen einige Probleme zu minimieren. Ein S-Bahn-Vertrag, der
härtere Vertragsstrafen vorsieht, könnte das unterstützen.
Schwieriger ist die Zugfrage: die Zugreserve muss erhöht werden, die
Beschaffung neuer Züge wird aber dauern. Aus bündnisgrüner Perspektive
brauchen wir einen landeseigenen Fuhrpark mit klaren Vorhalteregeln, um
mehr Information und Kontrolle über die S-Bahn-Entwicklung zu haben und
für die Zukunft eine Wiederholung der S-Bahn-Krise auszuschließen.
Kurzfristig könnte mit kürzeren Zügen in dichterem Takt mehr
Pünktlichkeit erreicht werden - auch das setzt aber die Einstellung von
mehr Zugführer*innen voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gelbhaar.