Frage an Stefan Gelbhaar von Günter O. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Gelbhaar,
die Berliner S-Bahn ist unzuverlässig und nicht in der Lage die eigenen Beförderungsbedingungen durchzusetzen. Wie kann Ihre Partei das Niveau der S-Bahn auf das Niveau einer europäischen Großstadt heben, insbesondere wenn sich Ihre Partei an einer Koalition mit der SPD beteiligt?
Mit freundlichen Grüßen
G. O.
Sehr geehrter Herr O.,
vielen Dank für Ihre Frage, die sicherlich viele Menschen in Berlin und
Brandenburg interessiert. Denn die Probleme bei der S-Bahn erfahren alle
S-Bahn-Fahrende jeden Tag: Noch immer sind Zugausfälle und
Zugverspätungen auf der Tagesordnung - und das täglich. Die
Beschäftigten der S-Bahn müssen das ausbaden, was anderswo bei Senat und
Bahn verbockt wurde und wird.
Durch die "Sparen bis es quietscht"-Politik unter SPD, Linke und CDU
sind zu wenig (funktionierende) Züge vorhanden, zu wenig Zugführer*innen
verfügbar und auch die Werkstattkapaazitäten wurden gedrosselt. Hinzu
kommen immer wieder Probleme an den Betriebs-/Gleisanlagen, z.B. Weichen
und Signalgebern.
Kurz- und mittelfristig ist mit besserer Wartung und mehr
Zugführer*innen einige Probleme zu minimieren. Ein S-Bahn-Vertrag, der
härtere Vertragsstrafen vorsieht, könnte das unterstützen.
Schwieriger ist die Zugfrage: die Zugreserve muss erhöht werden, die
Beschaffung neuer Züge wird aber dauern. Aus bündnisgrüner Perspektive
brauchen wir einen landeseigenen Fuhrpark mit klaren Vorhalteregeln, um
mehr Information und Kontrolle über die S-Bahn-Entwicklung zu haben und
für die Zukunft eine Wiederholung der S-Bahn-Krise auszuschließen.
Kurzfristig könnte mit kürzeren Zügen in dichterem Takt mehr
Pünktlichkeit erreicht werden - auch das setzt aber die Einstellung von
mehr Zugführer*innen voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gelbhaar.