Frage an Stefan Gelbhaar von Michael S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Gelbhaar,
in der aktuellen Stunde vom 28.05. hat Verkehrssenator Geisel eine Finanzierung der Berliner Radinfrastruktur in 2015 durch direkte Zuschüsse in Höhe von 14 Millionen Euro aufgezählt.
Wie bewerten Sie diese Investitionen von dann ja doch schon 4,-/Kopf im Vergleich zu den oft viel niedriger genannten Zahlen von Kritikern einer allzu zögerlichen Radverkehrsförderung?
Sehr geehrter Herr Stoß,
im Berliner Haushalt 2015 sind direkt für den Radverkehr 7 Millionen Euro veranschlagt (2 Mio. für den Unterhalt von Radwegen, 4 Mio. Euro für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur und 1 Mio. für Call a Bike).
Der Senat rechnet hingegen auch noch die Mittel aus der allgemeinen Straßeninstandsetzung (wenn bei der Sanierung auch ein Radfahrstreifen angelegt oder saniert wird), die Förderung durch GRW-Mittel oder Mittel aus Bundesprogrammen wie das Projekt E-Bike-Pendeln hinzu.
2014 wurden von den 4 Millionen Euro für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur 1,9 Millionen Euro und beim Unterhalt von Radwegen knapp 500.000 Euro nicht verbaut, auch das sagt der Senat nicht.
Unabhängig davon sind die vom Senat angepeilten Haushaltsmittel von 5 EUR pro Jahr und Bürger*in deutlich zu knapp bemessen, so geben Städte wie Münster oder Kopenhagen mehr als das 4-fache pro Jahr und Bürger*in (17 EUR) aus. Auch der Nationale Radverkehrsplan empfiehlt deutlich höhere Ausgaben für den Radverkehr.
Nur mit ausreichenden Mitteln und entsprechenden Personaleinsatz sind effektive Schritte auf dem Weg zu einer fahrradgerechten Stadt möglich. Dieses Ziel allerdings lehnen SPD und CDU ab.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gelbhaar