Frage an Stefan Gebuhr von Peter Michael N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Gebuhr,
was gedenken Sie zu tun im Hinblick auf die Langzeitarbeitslosen, insbesondere der Gruppe 50+?
In dieser Gruppe finden Sie vorwiegend qualifizierte, erfahrende usw. die wirklich arbeiten wollen. Das Problem; von der Arbeitgeberseite besteht keine Nachfrage nach diesen Arbeitskräften.
Darin liegt einer der Hauptgründe warum langzeitarbeitslos.
35/40 Jahre immer gearbeitet und immer gezahlt in das Sozialsystem und dann nach max. 2 Jahren wird man fallen gelassen und in das soziale AUS geschoben. Hilfe geschweige Motivation von der Arbeitsagentur gleich Null. Man nennt die Arbeitslosen zwar jetzt Kunde, behandelt wird man nach Management bei Befehl! Ein Ausdruck der Unfähigkeit? Oder haben wir hier es mit dem extremen Sparwillen zu tun?
Jede weitere Senkung in der Arbeitslosenversicherung bringt den Großunternehmen Millionen € an Entlastung. Die Arbeitnehmer werden erst gar nicht gefragt ob Sie nicht 5€ im Monat weiterhin mehr zahlen wollen, damit sie für den Fall der Fälle nicht besser und länger abgesichert sind.
Wie wollen Sie jetzt Ihr Sozialverhalten und -Verantwortung jetzt gerecht werden?
Mit Spannung erwarte ich Ihre Antwort!
Sehr geehrter Herr Nickel!
Vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen gerne beantworte!
Wir müssen Maßnahmen unterstützen und ergreifen, die gar nicht erst so viele Menschen in diese schwierigen Situationen der Arbeitslosigkeit oder der prekären Beschäftigungsverhältnisse kommen lässt. Unternehmen, die massenhaft Leute entlassen, dürfen keinerlei staatliche Förderungen und/oder Steuererleichterungen mehr erhalten. Unternehmen müssen die finanzielle Verantwortung für die sozialen Folgekosten, die aufgrund des Abbaus von Arbeitsplätzen aus Profitgründen entstehen, tragen, so dass Entlassungen keine finanziellen Vorteile für die Unternehmen bedeuten. Zusätzliche Arbeitsplätze durch Verkürzung der Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich müssen geschaffen werden. Mehr als 30 Stunden in der Woche muss in unserer Gesellschaft niemand arbeiten. Es ist genug Arbeit für alle da!
Ferner treten wir für den Ausbau des öffentlichen Dienstleistungssektors ein. Gerade im Bildungs- und Sozialbereich wäre es sinnvoll neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Langzeitarbeitslose, die in ihrem Beruf keinen Arbeitsplatz mehr bekommen, brauchen mehr Möglichkeiten sich weiter- oder sich umzuqualifizieren können. Anstatt massive Repression gegenüber den Arbeitslosen auszuüben, müssten diese aktiv dabei unterstützt werden wieder eine Arbeit zu finden. Vor allem die Hartz-IV-Gesetze, die überdurchschnittlich die Gruppe der Arbeitslosen über 50 betreffen, müssen schleunigst abgeschafft werden! Es kann nicht sein, dass Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben, binnen kurzer Zeit in die Armut fallen und ihre Ersparnisse für das Alter auflösen müssen.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen zufrieden stellend beantworten konnte und
verbleibe mit freundlichen Grüßen
Stefan Gebuhr