Frage an Stefan Christoph von Franz M. bezüglich Gesundheit
Grüß Gott Herr Christoph,
wie stehen Sie zur fehlenden Notarztversorgung in Neunburg vorm Wald und der Krankenhausproblematik im Landkreis Schwandorf?
Es grüßt Sie
Franz Müller
Sehr geehrter Herr Müller,
Danke erstmal für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an meiner Politik. Ich muss mich für die späte Beantwortung der Frage entschuldigen, jedoch wollte ich mich auch erst noch mit unseren Leuten ´vor Ort´ unterhalten.
Wir Grüne beobachten die Notarztversorgung in Neunburg kritisch. Unser Grüner Kreisverband in Schwandorf hat zum damaligen Zeitpunkt der Vorlage zum Neunburger Krankenhaus nur unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass in Neunburg eine notärztliche Versorgung eingerichtet wird. Dass dies bis dato nicht geschehen ist ist schlicht inakzeptabel, hat aber auch System: Natürlich darf die Krankenversorgung nicht zum untragbaren Kostenfaktor werden, alleine schon der nachfolgenden Generationen wegen. Andererseits ist eine rein betriebswirtschaftliche Kalkulation im Gesundheitswesen nicht angebracht, da so berechtige Interessen der Gesundheitsversorgung zwangsläufig sich dem Gewinn unterordnen müssen. Genau das ist auch in Neunburg hier offensichtlich der Fall.
Das führt mich auch zum zweiten Teil Ihrer Frage: Ich persönlich stehe auch der Privatisierung kommunaler Krankenhäuser äußerst kritisch gegenüber. Unser Kreistagsfraktion im Landkreis Cham hat sich gegen die Privatisierung der dortigen Kreiskrankenhäuser vehement gewehrt. Wenn wie oben erläutert die Krankenversorgung und Pflege nämlich nur mehr der Gewinnmaximierung dient und nicht mehr der bestmöglichen Versorgung von Patientinnen und Patienten ist das nicht hinnehmbar. Wenn Patientinnen und Patienten nur mehr "Goldesel" sind statt was sie wirklich sind - nämlich Menschen - dann ist das System krank. Ich stehe dafür ein, zentrale Einrichtungen der Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand zu halten. Denn auch eine öffentliche Verwaltung kann, den Willen dazu vorausgesetzt, effizient im betriebswirtschaftlichen Sinne handeln, jedoch ohne dass dabei das öffentliche Wohl zu kurz kommen muss.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Stefan Christoph