Frage an Stanislaw Tillich von Walter W.
Sehr geehrter Herr Tillich,
als ein CDU Stammwähler war ich entsetzt, als ich in der SZ Ihre Meinung zu der Problematik "Personalschlüssel" in den KITAS lesen musste.
Wer dieses Problem kennt und ernst nimmt, kann mit so einer Antwort nicht zufrieden sein. Stellen Sie bitte wenigstens in Aussicht wie das Problem in absehbarer Zeit gelöst werden kann. Ein lediglich finanzieller Ausgleich ist keine akzeptable Lösung.
Den Kindern und den Erziehern ist damit nicht geholfen.
Ich bin für eine starke CDU in Sachsen, aber so eine Antwort kann viele Bürger zur Wahl alternativer Parteien bewegen.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Worsch
Sehr geehrter Herr Worsch,
vielen Dank für Ihre Frage. Es ist unser Ziel, die Qualität der Kinderbetreuung zu steigern. Deshalb gilt mein Wort: Ab 2015 werden wir die Personalsituation in den Kindertagesstätten verbessern. Wir werden dafür sorgen, dass es deutlich mehr Erzieherinnen und Erzieher in den sächsischen Kitas gibt. Konkret sollen wichtige Herausforderungen, wie die Berücksichtigung von Vor- und Nachbereitungszeiten sowie Krankheit und Weiterbildung, das Ziel der inklusiven Bildung oder die Zunahme von Kindern mit Migrationshintergrund in die Arbeit am Bildungsplan einfließen. Wir wollen, dass die personelle Verbesserung dauerhaft wirkt und vor Ort, je nach Bedarf der Kinder und Eltern, flexibel gestaltet werden kann.
Genau das kann eine einfache Anhebung des Betreuungsschlüssels, so verständlich ich diese Forderung finde, nicht leisten. Denn der gesetzliche Betreuungsschlüssel ist ein sehr starres und wenig effizientes Instrument. Er erlaubt es den Kindereinrichtungen nicht, die örtlichen Gegebenheiten für ein leistungsfähiges und den konkreten Anforderungen vor Ort angepasstes Kita-Angebot zu nutzen. Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen ein flexibleres System, welches mehr Personal und bessere Bildungsangebote in den Kita sichert.
Mit freundlichen Grüßen
Stanislaw Tillich