Frage an Stanislaw Tillich von Caro M. bezüglich Tourismus
Sehr geehrter Herr Tillich,
im Jahre 2009 reisten Sie quer durch unsere schöne sächsische Heimat! Am 29.7.09 durfte ich Sie dabei in Oberwiesenthal hören. http://www.ministerpraesident.sachsen.de/11882.htm
Bis heute habe ich Ihr Wahlversprechen im Ohr, im Falle einer Wiederwahl erheblich mehr für den Torusimus in der Gegend um Oberwiesenthal zu tun, als dies bisher geschah!
Würden Sie mir erklären, warum diese Worte geduldig auf Taten warten? Und warum Sie zusammen mit der Landesregierung Sachsen zuschauen, wie die touritische Infrastruktur von Jahr zu Jahr abnimmt und vorallem ausserhalb der wenigen Wochen Wintersaison eine gastronomische Versorgung kaum mehr gwährleistet ist?
Jedes Jahr geben Gatsronomen auf, oder passen Ihre Öffnungszeiten der wirtschaftlich schwierigen Lage an und öffnen nur noch Abends! Zum MIttagsessen mit Kindern sucht man sich mitlerweile manchmal dusslig, ist das Ihre Vorstellung von einem gut ausgebauten Tourismusgebiet?
Warum ist die Landesregierung nicht in der Lage, die vorhandene Infrastruktur abzusichern? Warum versperrt sich der Staatsbetrieb Sachsenforst gegen die geplanten Erweiterung des Loipennetzes von Oberwiesenthal Richtung Neudorf?
Ist es in Ihrem Interesse, wenn in Hammerunterwiesenthal keine der beiden Gaststätten Mittagstisch anbietet, die nächsten Gaststätten auf Deutscher Seite gut 45min Fußweg bedeuten und viele der enttäuschten Gäste dann ins angrenzende Dorf nach Tschechien geschickt werden? Verzichtet der Freistaat so nicht auf eine Menge Einnahmen, die lieber auf deutscher Seite generiert werden könnten? Warum unterstützt die Landesregierung nicht, zum Beispiel ähnlich wie im Schwarzwald, eine gemeinsame einheitliche Ausschilderung im Bereich Oberwiesenthal von Sehenswürdigkeiten, Gaststätten, Beherbergungsbetirbe, Museen, um das Gebiet für Touristen attraktiver zu machen?
Schade, dass Sie so wenig für einen der größten Arbeitgeber Sachsen tun, aber die LB-Bürgschaft Millionen verschlingt!
mfg
Caro Meyer
Sehr geehrte Frau Meyer
wie bereits Staatsminister Morlok auf dieser Seite erläuterte, hat der Freistaat die Tourismusinfrastruktur in Oberwiesenthal mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag gefördert. Steigende Übernachtungszahlen zeigen, dass diese Mittel durchaus erfolgreich investiert wurden.
Im Doppelhaushalt 2013/14 wurde die Mittelausstattung für die Tourismusförderung von 5,9 auf 7,3 Mio. EUR erhöht. In Verbindung mit verschiedenen anderen Förderinstrumenten (z.B. der Integrierten Ländlichen Entwicklungen) kann damit auch die touristische Vermarktung des Erzgebirges noch stärker unterstützt werden. Die Imagekampagne des Freistaates wird im Übrigen auch das „Weihnachtsland“ bewerben.
Auch der von Ihnen kritisierte Staatsbetrieb Sachsenforst tätigt erhebliche Aufwendungen beispielsweise in das touristische Wegenetz (dazu gehören u.a. 3600 km ausgewiesene Wanderwege im Wald) und nimmt dabei gerade in der Region Oberwiesenthal erhebliche Einschränkungen bei der Waldbewirtschaftung in Kauf. Konkrete Anfragen, das bereits sehr dichte Loipennetz zwischen Oberwiesenthal und Neudorf auszubauen, sind beim Staatsbetrieb Sachsenforst nicht bekannt.
Steigende Übernachtungszahlen kommen natürlich in allererster Linie der Gastronomie zugute. Gaststätten werden im Freistaat Sachsen jedoch privatwirtschaftlich betrieben. Jeder Gastwirt entscheidet selbst, welches Angebot er seinen (potenziellen) Gästen unterbreitet. Der Freistaat hat darauf keinen Einfluss.
Mit freundlichen Grüßen
Stanislaw Tillich