Frage an Stanislaw Tillich von Jens B. bezüglich Energie
Guten Tag Herr Tillich,
unterstützen Sie die ambitionierte Idee, dass sächsische Städte und Gemeinden (und ihre Bewohner) bis 2050 CO2-neutral Energie verbrauchen?
Welche neuen Ziele und zusätzlichen Maßnahmen planen Sie - persönlich und als etwaiger Ministerpräsident - für die kommende Legislatur, um dieser Vision näher zu kommen?
Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr Bemme,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage an mich. Selbstverständlich setze ich mich für eine Senkung der CO2 – Emissionen ein.
Bezüglich ihrer zweiten Frage zu meinen Visionen und Zielen im Bereich umweltfreundlichere Energie. Mir ist es ein großes Anliegen, für die Sachsen und unsere Wirtschaft eine saubere, preiswerte und sichere Energieversorgung sicher zu stellen. Dabei ist der Klimawandel eine Herausforderung, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen. Doch gerade die Komplexität dieses Themas zwingt uns zu einer sachlichen Auseinandersetzung damit.
Mit dem Aktionsplan Klima und Energie 2008 hat die sächsische Staatsregierung Wege und konkrete Maßnahmen in den Bereichen Klimawandel, Klimaschutz sowie Klimafolgen und -anpassung beschlossen. Diese Ziele und Vorhaben unterstütze ich. Sie können sich unter www.smul.sachsen.de über den Aktionsplan Klima und Energie informieren.
Eine weitere wichtige Herausforderung sehe ich in der Anpassung an die Klimafolgen. Beispiele dafür sind das Wassermanagement (Trink- und Abwasser), der Hochwasserschutz oder auch die mögliche Ausbreitung neuartiger Schädlinge oder Krankheitserreger. Hier brauchen wir regionale Prognosen um zielgerichtet Antworten zu erhalten:
Beispielsweise muss die Landwirtschaft ihr Anbauspektrum anpassen und neuen Krankheitserregern standhalten.
Weitere Ziele von mir sind z.B. die Reduzierung von Treibhausgasen, eine schnellere Unabhängigkeit bei Importen von fossilen Energieträgern oder auch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
Im Bereich Energieversorgung setze ich mich für einen Energiemix ein, an dem die heimische Ressource Braunkohle teilhat. Dadurch mindern wir die Importabhängigkeit und halten die Wertschöpfung in unserem Land. Dabei ist vor allem wichtig, dass moderne und saubere Technologien eingesetzt werden.
Außerdem möchte ich die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben. Beispielsweise setze ich mich dafür ein, dass in der kommenden Legislaturperiode auf den Dächern öffentlicher Gebäude mehr als 20.000 Quadratmeter für so genannte Bürgersolarkraftwerke zur Verfügung gestellt werden.
Gerade die Erschließung neuer Märkte und die Bildung von Netzwerken im Bereich Umweltschutz schaffen neue Arbeitsplätze in Sachsen. Genau dies hat die Umwelttechnikbranche, mit ihren knapp 20.000 Beschäftigten und zweistelligen Wachstumsraten, in den vergangenen Jahren bewiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Stanislaw Tillich