Frage an Sonning Augstin von Bernhard S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Wie stehen Sie zur organisatorischen, personellen und finanziellen Eigenständigkeit der Schulen. Zur Zeit in Steglitz-Zehlendorf praktisch nicht vorhanden, trotz Schulgesetz. Welche zusätzlichen personellen und finaziellen Ressourcen sollen Schule zur Bewältigung dieser Aufgaben bekommen. Ich frage als Schulleiter einer Steglitzer Grundschule. (06G24)
Wie soll der demokratische Dialog zwischen Senschul und der schulischen Ebene wiederhergestellt werden? Zur Zeit existiert kein demokratisches Diskussionsinstrument mehr - sehr bedauerlich.
B. Sommer
Sehr geehrter Herr Sommer,
die FDP setzt darauf, dass mit der für die Stärkung der Eigenständigkeit notwendigen Übertragung von finanziellen und personellen Ressourcen an die Schule mehr Leistungsmotivationen bei Lehrern (aber auch bei den Schulleitern), Schülern und Eltern hervorbringen. Wir sind davon überzeugt, dass eine eigenverantwortlich handelnde Schule ihre Ressourcen zielgerichtet und sachgerecht einsetzen wird und besser mit den vorhandenen Mitteln haushalten wird als eine übergeordnete Verwaltung. Unabhängig davon ist sicherzustellen, dass die Schulen die ihnn zustehende sächliche und personelle Ausstattung erhalten und dabei auch eigenverantwortlich etwa bei den Vertretungsmitteln darüber verfügen können. Zwar gibt das neue Schulgesetz bereits mehr Freiräume als zuvor bestanden. Angesichts weitgehender Vorgaben auf Landesebene ist von einer eigenverantwortlichen Schule zu sprechen verfehlt. Solange personelle und finanzielle Entscheidungen weitgehend zentral getroffen werden, bleiben die durch Eigenverantwortung möglichen Effizienzgewinne aus.
Sie beanstanden den Mangel eines "demokratischen Dialogs zwischen Senschul und der schulischen Ebene".
Es ist eine Binsenweisheit, dass zur erfolgreichen Personalführung auch das Mitarbeitergespräch(-Dialog) zwingend gehört, wenn neben der "Mitarbeiterzufriedenheit auch eine funktionsfähige (effiziente) Arbeitssituation erreicht werden soll. Wenn die weitreichenden Ziele des derzeitigen Schulsenators scheitern, wird dies zu einem erheblichen Teil auf den mangelhaften Dialog zwischen Senschul und der schulischen Ebene liegen. Dies hat der Schulsenator vor allem auch deshalb zu verantworten, weil er das einzige Ventil, was der schulischen Ebene bleibt, nämlich an die Öffentlichkeit zu gehen, durch einen Maulkorberlass konsequent verhindert. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass in konkreten Fällen, in denen sich die schulische Ebene an das Parlament über die Schulverwaltung wandte, die Hilferufe einfach nicht weitergeleitet wurden.
Der von Ihnen eingeforderte "demokratischen Dialogs zwischen Senschul und der schulischen Ebene" liegt in der Verantwortung Ihrer obersten Dienstherren. Die Herren "Böger" und "Wowereit" wären bis zur Neuwahl insoweit in die Pflicht zu nehmen.
Wer mit deren Mitarbeiterführung und dem damit verbundenen Missmanagement im Schul- aber auch im Jugendbereich unzufrieden ist, kann aber auch schon sehr bald seine Konsequenzen bei der Abgeordnetenhauswahl im September ziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sonning Augstin