Frage an Sonning Augstin von Bettina E. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Dr. Augstin,
unser Sohn besucht die 9.Klasse der Goethe-Oberschule. Für dieses Schuljahr ist es nicht gelungen, ausreichend Lehrkräfte für den Unterricht in der ersten Fremdsprache (in unserem Fall Französisch) zu erhalten. Dies liegt nicht an mangeldem Einsatz des Direktors, Herrn Zacharias!
Wir wünschen uns - dringend - noch mehr Engagement von allen beteiligten Abgeordneten, den allgemeinen Lehrkräftemangel nicht nur zu beklagen, sondern auch dauerhaft Abhilfe zu schaffen.
Die beste Schulpolitik nützt nichts, wenn die Umsetzung nicht funktioniert! Wie sollen sich Schüler auf die geplanten Herausforderungen wie "Mittlerer Schulabschluss" oder "Zentralabitur" vorbereiten können, wenn sie in Hauptfächern nur noch zwei statt drei Stunden pro Woche unterrichtet oder mit ständig wechselnden Lehrern konfrontiert werden? Sicher sind Ihnen diese Probleme bekannt, wir möchten Sie jedoch - gerade jetzt kurz vor der Wahl - ansprechen und auf die Auswirkungen auf unsere (und vielleicht auch Ihre) Kinder hinweisen!
Mit freundlichen Grüßen
Familie Hansen
Sehr geehrte Frau Bettina Exner-Hansen,
haben Sie recht herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
Die Darstellung Ihrer Situation an der Goethe-Oberschule, insbesondere in Bezug auf die Unterrichtsausfall und Betreuungsqualität entspricht dem, was wir in letzter Zeit immer wieder auch von anderen Berliner Schulen erfahren haben. Ein den Anforderungen der Kinder und Jugendlichen gerecht werdender Unterricht ist angesichts dieser Bedingungen sehr schwierig – deshalb haben und werden wir uns dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen an Berlins Schulen verbessert werden. Die Aussage von Herrn Böger es handle sich nicht um tatsächliches sondern nur um ein „gefühltes“ Problem von Unterrichtsausfall, akzeptieren wir nicht.
Die FDP hat sich in der vergangenen Legislaturperiode für die Einrichtung von Schulbudgets zur eigenverantwortlichen Finanzierung von Fachlehrern zur Vermeidung von Unterrichtsausfall ausgesprochen. Zudem sollen damit Kooperationen mit Partnern - Vereinen, Musikschulen, Hochschulen und qualifiziertem pädagogischem Personal - finanziert werden. Wir sind der Überzeugung, dass die Schulen vor Ort die Mittel sehr viel zielführender einsetzen als es die Schulbürokratie derzeit tut und tuen kann. Vor Ort können im Zusammenwirken von Eltern und Schule viel eher schnelle und praktikable Lösungen gefunden werden..
Die derzeitige Misere im Bildungssystem ist klar auf die Politik von SPD und ihrer Partner zurückzuführen. Ein Blick auf die Tabellen der internationalen und nationalen Vergleichstudien zeigt klar und deutlich - überall da wo SPD oder Grüne die Bildungspolitik zu verantworten haben, gehören die Länder zu den Bildungsschlusslichtern. Andererseits sind Länder mit FDP-Beteiligung sehr stark, gehören zur internationalen Spitze - oder bewegen sich stark darauf zu. Ganz anders als die rot-grünen Experimente in NRW, wo in der Zeit von 2000 - 2003 die Leistung der Schulen nachließ und die Chancen von Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern auch noch geringer (!) wurden. Als Oppositionsfraktion hatten wir nur begrenzte Möglichkeiten der Einflussnahme. Wir kämpfen jedoch darum, in der nächsten Legislaturperiode stärker gestalterisch wirken zu können. Den Bedürfnissen der Schulen werden wir jedenfalls auch zukünftig ein hohes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Unterrichtsausfall muss der Vergangenheit angehören!
Beste Grüße
Dr. Sonning Augstin
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