Frage an Sonja Lattwesen von Martin F. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Lattwesen,
der Naturschutzverein Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP e.V.) aus Hamburg hat ein Konzept entwickelt, wie ein UNESCO-Biosphärengebiet mitten in Hamburg entstehen könnte:
http://www.naturschutzverband-goep.de/ns/Biosph%C3%A4re.htm
Die Senatorin Blankau und der SPD-Senat lehnen dieses Konzept ab.
Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?
Mit freundlichen Grüßen
M. F.
Sehr geehrter Herr F.,
ich kenne die GÖP bisher "nur" als Betreiberin des Tideelbe-Zentrums an der Bunthäuser Spitze sowie aus dem Regionalausschuss Wilhelmsburg-Veddel. Das Konzept kannte ich bisher in diesen Details noch nicht. Es sieht interessant aus - "interessant", weil ich mir vorstelle, dass es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe sein wird, Naturschutz, Hafen, Landwirtschaft und alle anderen potentiellen Land- und Wassernutzer unter einen Hut zu bekommen.
Aus Wilhelmsburger Perspektive liegt mir der Schutz der Kulturlandschaft (Stichwort hier: Hauland) am Herzen. Frau Blankau hat die in der Presse erwähnten Naturschutzgebiete nur aufgrund von grünem Druck und grüner Vorarbeit eingerichtet - und weil es peinlich gewesen wäre, die Pläne nach dem Regierungswechsel wieder zu stoppen.
Der Plan eines Biosphären-Reservates geht darüber weit hinaus, und ich werde mir die Zeit nehmen, die Pläne zu studieren und mehr darüber zu erfahren. Ich glaube, dass nachhaltiger Naturschutz nicht nur auf "Inseln" (also Naturschutzgebieten) fußen kann, sondern ein Querschnittsthema sein muss. Das kann nur mit den Landnutzern zusammen erreicht werden.
Eine gute Umweltsenatorin sollte darum streiten und diese Interessen moderieren, und nicht abwiegeln.
Mit freundlichen Grüßen
Sonja Lattwesen