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Sören Pellmann
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Frage von Reinhard G. •

In Saporischschja wurde das AKW abgeschaltet und wird mit externem Strom gekühlt. Für wie gefährlich halten Sie die dortige Situation? Wie gefährlich sind AKWs auch bei uns, besonders in Kriegszeiten?

Sehr geehrter Herr Pellmann,

trotz größten Risikos wird das von russischem Militär besetzte AKW schwer umkämpft. Der abgeschaltete Reaktor muss längere Zeit weiter gekühlt werden, um eine Kernschmelze zu verhindern, notfalls mit Notstromaggregaten. Auch von dem beim Reaktor gelagerten Atommüll (alte Brennstäbe) soll eine Gefahr ausgehen. Sind Sie über die Gefahren informiert? In welchem Umfang könnten bei einem Störfall radioaktive Stoffe zu uns gelangen? Gibt es hierfür einen Notfallplan?

Wie denken sie über einen Weiterbetrieb von AKWs in Nato-Staaten bei einer Kriegsgefahr? Besteht hier nicht ein hohes Risiko, auch wenn der Krieg "nur" mit konventionellen Waffen geführt wird? Sollten die verbliebenen AKWs deswegen nicht alle vom Netz genommen werden? Wer weiß denn, ob die Nato nicht irgendwann in diesen Krieg einsteigt?

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
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Die Kriegshandlungen rund um die ukrainischen Atomkraftwerke erfüllen mich mit tiefer Sorge vor möglichen atomaren Unfällen mit Auswirkungen auf ganz Europa und die Welt. Die Betreibung von AKWs wird stets von einem hohen Risiko begleitet. Dies zeigte nicht zuletzt die Reaktorkatastrophe von Fukushima. Neben diesem kaum begrenzbaren Risiko ist auch der Umgang mit atomarem Müll ungeklärt. Ich halte es daher für nicht verantwortbar, Atomenergie weiter zu forcieren. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist nach wie vor dringend notwendig. Erneuerbare Energien müssen endlich (in Deutschland, Europa und der Welt) dringend ausgebaut werden, um den Ausstieg nicht nur hier vor Ort zu bewältigen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

 

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