Neu- und Umbau ist in Brandenburg durch das Baurecht stark reglementiert. Mit welchen Baurechtsänderungen wollen Sie im neuen Landtag die Genehmigungsverfahren vereinfachen und verkürzen?
Spielt die Verwendung von nachhaltigen und regenerativen Baustoffen dabei in Ihren Plänen eine gesonderte Rolle?
Ich setze uns für eine umfassende Digitalisierung der Bauantragsverfahren ein. Ein digitales Bauportal, das als zentrale Anlaufstelle für alle Bauanträge fungiert, soll es ermöglichen, Anträge effizienter zu bearbeiten und Verwaltungsabläufe zu straffen. Durch standardisierte und klar definierte Prozesse sollen unnötige bürokratische Hürden abgebaut werden. Des Weiteren plädiere ich für eine stärkere Dezentralisierung der Entscheidungsbefugnisse, damit Kommunen schneller und flexibler auf Bauanträge reagieren können.
Außerdem setze ich mich für die Einführung verbindlicher Fristen bei der Bearbeitung von Bauanträgen ein. Sollte die zuständige Behörde innerhalb einer bestimmten Frist nicht reagieren, könnte der Antrag als genehmigt gelten (Genehmigungsfiktion). Diese Maßnahme soll die Verwaltung anregen, Anträge zügiger zu bearbeiten, und gleichzeitig Planungs- und Investitionssicherheit für Bauherren schaffen.
Die FDP steht für technologische Offenheit und Innovation. Nachhaltigkeit im Bauwesen ist uns wichtig, doch setzen wir auf Anreize statt auf Vorschriften. Wir möchten Bauherren, die nachhaltige und regenerative Baustoffe verwenden, durch beschleunigte Genehmigungsverfahren und finanzielle Anreize unterstützen. Diese Maßnahmen sollen den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien fördern, ohne dabei die freie Entscheidung der Bauherren einzuschränken.
Unser Ansatz zielt darauf ab, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Bauen in Brandenburg einfacher, schneller und gleichzeitig zukunftsfähiger wird. Durch eine Kombination aus Bürokratieabbau, Digitalisierung und gezielten Anreizen für nachhaltiges Bauen wollen wir sowohl der Bauwirtschaft als auch dem Umwelt- und Klimaschutz gerecht werden.