Frage an Sören Bartol von Nicolai B. bezüglich Umwelt
Die neusten wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen, dass der Permafrostboden schneller auftaut als gedacht. Der Klimawandel schreitet schneller voran und ein Aussterben der Menschheit bis 2050 gilt mittlerweile als ein gut mögliches Szenario. Meine Frage nun: Warum wird immer noch zu wenig dagegen unternommen? Ist das Überleben der Menschheit nur ein zweitrangiges Ziel und warum wird dagegen mehr Geld für Rüstung ausgegeben? Warum darf ich keine Zukunft haben?
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Mail.
Auch mich schrecken solche Meldungen auf und bestärken mich in meinem Handeln, dass das Klimaschutzgesetz, welches nun auf den Weg gebracht wird, nachhaltig sein muss und keine wirkungslose Hülle sein darf.
Es gibt viele Maßnahmen die angegangen werden müssen, damit die Klimaziele von 2020 so schnell wie möglich eingeholt werden können und die von 2030 und 2050 sicher erreicht werden können.
Auch ich möchte meinen Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen bzw. mit meinen Möglichkeiten dazu beitragen, dass unsere Welt lebenswert bleibt.
Und deshalb haben wir keine Zeit zu verlieren. Im Klimakabinett ging es im Juli ganz konkret darum, wie man den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 verringern kann. Für uns als SPD ist klar: Klimaschutz geht nur sozial gerecht. Man muss die Menschen mitnehmen. Leider ist dies nicht immer ganz so einfach, wenn wir in diesem Zusammenhang die Diskussion um die Errichtung neuer Windkraftanlagen oder den Bau neuer Stromleitungen betrachten.
Die von uns angedachten Vorhaben können Sie unter folgendem Link nachlesen: https://neuigkeiten.spd.de/go/15/3FNWM521-3FMMMV74-3FMMMVR2-VAA141B.pdf
Zudem will ich aber betonen, dass es bisher stets mit der Sozialdemokratie verbunden war, wenn in Richtung Klimaschutz entscheidende Richtungswechsel vollzogen wurden.
Bereits Willy Brandt hat vom "blauen Himmel über dem Ruhrgebiet" gesprochen. Der Atomausstieg und das Erneuerbare Energien-Gesetz sind sicher neben der deutschen Handschrift des Pariser Klimaschutzabkommens zu nennende Punkte. Wir wären im Übrigen auch schon entscheidend weiter, wenn die schwarz-gelbe Bundesregierung 2009 nicht kurzzeitig den Atomausstieg rückgängig gemacht hätte.
All die Punkte, um die es jetzt im September im Rahmen des großen Klimaschutzgesetz-Paketes geht (Kohleausstiegsgesetz, Klimaschutzgesetz, 65 % EEG-Gesetz u.a.), sind von der SPD in den Koalitionsvertrag mit der Union verhandelt worden und dies bevor es Fridays for Future gab.
Jamaika hatte in den Verhandlungen 2017 demgegenüber kein Klimaschutzgesetz vereinbart. Ich möchte Sie bitten, dies letztlich in Ihre Beurteilungen einfließen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Sören Bartol