Sirko Schulz
FDP
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Frage von Felix W. •

Frage an Sirko Schulz von Felix W. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Schulz,
was halten Sie momentan für das beste Mittel die demographischen Probleme in Deutschland zu lösen?
Was denken Sie, sollte insbesondere in den strukturschwachen Regionen geschehen, die unter einer immer stärkeren Abwanderung leiden?

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Winnekens,
ich würde die demographische Entwicklung nicht per se als demographisches Problem bezeichnen. Die Menschen werden durch die Erfolge der Medizin immer älter und können ihr Leben länger genießen. Die Entscheidung für Kinder kann heute bewusster getroffen werden und Kinder müssen nicht mehr einfach "passieren". Dass die Bevölkerungszahl zurückgeht und damit unsere Sozialsysteme in eine Schieflage geraten, ist grundsätzlich das Konstruktionsproblem dieser Systeme, die auf der Umlagefinanzierung basieren. Hierzu gibt es Modelle der FDP, die auf die Umstellung zur Kapitaldeckung, beispielsweise bei der Rente, abzielen.

Dass der Kindermangel aber auch ein gesellschaftlicher Verlust ist, der nicht nur wirtschaftlich problematisch ist, finde ich ebenso wichtig. Um hier ein Umdenken zu bewirken, müssen einerseits die Rahmenbedingungen verbessert werden, wie die Versorgung mit kostenlosen Kindergartenplätzen und umfassenden Betreuungsmöglichkeiten. Andererseits braucht es aber auch einen Mentalitätswechsel nach dem Motto "Kinderlärm ist Zukunftsmusik". Das geht nur in den Köpfen der Menschen und ist keine Aufgabe der Politik.

Für strukturschwache Regionen könnte man jetzt das große aber leere Staatssäckel aufmachen und nach dem Gießkannenprinzip Subventionen darüber streuen. Ich halte das für einen Irrweg. Man muss den Wandel gestalten, man wird ihn aber nicht aufhalten können. Wer den Menschen immer noch erklärt, wir könnten überall in Deutschland gleiche Lebensbedingungen schaffen, handelt aus meiner Sicht nicht wahrhaftig.

Durch die technologische Entwicklung ist die geografische Ferne bestimmter Leistungen ein immer kleineres Problem. Der Ausweis, Bücher und sogar Lebensmittel können heute von zu Hause aus über das Internet geordert werden. Problematischer ist hingegen die soziale Infrastruktur. Diese künstlich hochsubventioniert aufrecht zu erhalten, ist vor dem Hintergrund leerer Kassen unverantwortlich. Man mag das als unsozial bezeichnen. Aber ist es sozialer, den nachfolgenden Generationen die Schulden aus unserer Maßlosigkeit aufzubürden???

Mit besten Grüßen
Sirko Schulz