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Simone Tolle
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Frage von Ellen T. •

Frage an Simone Tolle von Ellen T. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Wir leben auf dem Land und wollen möglichst auf Autofahrten verzichten.
Was wollen Sie zur Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs unternehmen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Teckentrupp,

ich finde, der ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge und das heißt, der ÖPNV muss so ausgestattet sein, dass er eine vollwertige Alternative zum Auto darstellt. Dies wäre ein Gewinn für alle. Es bedeutet weniger Lärm, bessere Luft, kinderfreundlichere Städte und Gemeinden und weniger Naturzerstörung. Darüber hinaus bedeutet ein gut ausgebauter ÖPNV Mobilität für Leute ohne Führerschein (37 %) und für die, die nicht regelmäßig über ein Auto verfügen (51 %). Deshalb müssen wir die Mittel aufstocken, damit die Kommunen einen ÖPNV im oben beschriebenen Sinne organisieren können. Die CSU hat die Mittel in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren, weshalb der Landkreis auch seine Zuschüsse für die an sich gute Idee einer Umweltfahrkarte reduzieren musste. Auch die Regionalisierungsmittel, die die Länder vom Bund zur Finanzierung des ÖPNV erhalten haben, wurden gekürzt. Bayern hat die Mittel nicht wie vorgesehen aus den höheren Einnahmen der Mehrwertsteuererhöhung ausgeglichen. Wenn viele Menschen den ÖPNV nuten, so ist das auch gelebter Klimaschutz. Deshalb wollen wir Umweltfreundliche Mobilität für alle statt Großprojekte für wenige. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen in Bayern von einem gut ausgebauten Öffentlichen Verkehr profitieren. Dazu müssen Busse und Bahnen im ganzen Land attraktiver werden. Wir brauchen bessere Verbindungen in der Fläche auch an Wochenenden und am Abend, abgestimmte Fahrpläne und ein Tarifsystem aus einem Guss. Die bisherige Verkehrspolitik setzt einseitig auf den Straßenbau, den Ausbau von Flughäfen und wenige Prestigeprojekte wie den Ausbau der ICE-Strecken. Für die Fahrgäste in den ländlichen Regionen reicht es aber nicht, wenn sie auf Hauptstrecken 300 km in 2 Stunden zurücklegen, aber für die letzten 80 km genau so lange brauchen. Unser Ziel ist bessere und umweltfreundliche Mobilität für alle Menschen, in den Städten und auf dem Land, für PKW-NutzerInnen und solche, die nicht über ein eigenes Auto verfügen.

Mit freundlichen Grüßen Simone Tolle, MdL