Simon Rabente
PIRATEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Simon Rabente zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Henrik W. •

Frage an Simon Rabente von Henrik W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Rabente,

ich möchte als Wähler ihres Wahlkreises die folgende Frage an Sie stellen:

Wie lautet ihre persönliche Meinung zur Idee des bedingungslosen Grundeinkommens?

Ich bedanke mich im Voraus für die Beantwortung meiner Frage und wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre Kandidatur am 9 Mai.

Mit besten Grüßen
Henrik Wittenberg

Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Wittenberg,

vielen Dank für Ihr Wohlwollen bezüglich meiner Kandidatur.

Grundsätzlich ist die Idee hinter dem bedingungslosen Grundeinkommen, jedem Bürger durch ein feste finanzielle Zuneigung sozial abzusichern und Möglichkeiten zur kulturellen und individuellen Entfaltung zu bieten, richtig.

Trotz vieler Vorteile, wie z.B. dem Abbau des Verwaltungsapparates, jedem die Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu sichern und der generellen Unterstützung von Niedrigverdienern kann ich mich noch nicht mit den bisherigen Modellen des bedingungslosen Grundeinkommens anfreunden. Ich befürchte, dass sich im Endeffekt zu viele auf einem BGE ausruhen würden. Ebenfalls profitieren zu viele von einem BGE, die es eigentlich nicht nötig haben.

Ich könnte mir ein Modell vorstellen, nachdem es ein Grundeinkommen mit Bedingungen bzw. Gegenleistungen in Verbindung mit einer Besteuerung des Einkommens und einer negativen Einkommenssteuer geben kann. Diejenigen, die ein Grundeinkommen beziehen ohne einer weiteren Tätigkeit nachzugehen, welche dem Staat Steuern einbringt, müssten sich im Gegenzug mit "Zivildienst" der Gesellschaft gegenüber revanchieren. Dies könnte zum Beispiel so aussehen, dass monatlich 24 Stunden (drei Arbeitstage) Dienst an der Gesellschaft geleistet wird. Dafür könnte der eigentliche Zivildienst und somit auch der Wehrdienst abgeschafft werden. Auch ehrenamtliche Arbeiten könnten auf den Zivildienst angerechnet werden. Problematisch ist hierbei sicherlich, dass viele Branchen ihre Daseinsberechtigung verlieren würden, wenn die Arbeit von Zivildienstleistenden übernommen würde. Für das Grundeinkommen würde sprechen, dass Gründungen von Unternehmen, welche eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, erleichtert werden würden, da Gründer in dieser Zeit grundfinanziert wären.

Dem Modell der 100%igen Besteuerung von Konsumartikeln kann ich mich nicht anschließen, da somit das Grundeinkommen netto nur 50% betragen würde. Zudem würde der essentielle Konsum ausländischer Waren erschwert.

Dass wir eine Änderung des Steuersystems brauchen steht außer Frage. Sie sehen aber, dass alle Modelle Vor- und Nachteile haben. Auch meine Gedanken sind mit Sicherheit noch nicht zu Ende gedacht. Ich bitte auch zu beachten, dass es sich in den Überlegungen um meine persönlichen handelt und nicht um die der Piratenpartei.

Mit freundlichen Grüßen
Simon Rabente