Frage an Silvia Schön von Evelyn D. bezüglich Soziale Sicherung
Als Mitglied des Bundesverbandes der Asbestose - Selbsthilfegruppen habe ich die Frage: Werden Sie sich nach der Wahl weiterhin für eine Umkehr der Beweislast für Asbesterkrankte einsetzen?
Sehr geehrte Frau D. G.,
ich setze mich seit vielen Jahren für die Umkehr der Beweislast bei Asbesterkrankten ein und werde es weiterhin tun. Jährlich sterben 1500 Menschen an den Folgen von Asbest. 190.000 Menschen sind aktuell erkrankt, dass entspricht der Größe der Stadt Kassel. In meinem Buch "Asbest und seine Opfer - wir klagen an" ist das Leid der Betroffenen beschrieben. Auch was sich ändern muss, insbesondere die Umkehr der Beweislast im Sozialgesetzbuch. Nach der jetzigen Gesetzeslage müssen Asbesterkrankte faktisch beweisen, dass sie durch ihre Arbeit krank geworden sind. Das können sie aber nicht, weil sie darüber keine Dokumente haben. Sehr häufig gibt es sie ohnehin nicht. Asbestbetroffene sagen mir, dass sie nicht wussten womit sie arbeiteten. Es darf nicht sein, dass Menschen die besonders krank sind besonders stark sein müssen, um zu ihrem Recht zu kommen. Das ist eines Sozialstaates nicht würdig! Diese Rechtslage zu ändern, ist mir ein sehr großes Anliegen. Ich hoffe, dass Ihnen die Antwort weiterhilft.
Mit freundlichen Grüßen
Silvia Schön