Frage an Silvia Schön von L. O. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Schön,
zu meinem Missfallen habe ich festgestellt, dass im Wahlprogramm der Grünen in Bremen wenig konkrete Aussagen zur Drogenpolitik zu finden sind. Gerade in Bezug auf Cannabis, welches in den letzten 10 Jahren eingehend studiert wurde halten Sie sich Aussagen rar.
Das war meines Wissens mal anders.
Inzwischen gibt es einen Konsens unter den meisten ernst zu nehmenden Wissenschaftlern bezüglich der RELATIVEN Harmlosigkeit von Cannabis und dem außerordentlichen Nutzen in medizinischer Hinsicht.
Ich kann nur hoffen das die mediale Hetze, die bisweilen gegen diese "Mörderkraut" betrieben wurde nicht auch bei den Grünen gefruchtet hat, deshalb meine Frage:
Ist bei den Grünen (Bremen) Cannabis noch ein Thema mit Stellenwert?
MfG
L .O:
Sehr geehrter Herr O.,
natürlich hat die Frage noch Stellenwert. Aber da sie eher ein Bundesthema ist, ist es eher bei der Bundestagsfraktion angesiedelt als bei uns im Land. Das ist auch der Grund, weshalb im Wahlprogramm wenig zu finden ist.
Wir stehen für die Entkriminalisierung von Gelegenheitskonsumenten sogenannter weicher Drogen. Die Drogen- und Suchtpolitik wirkt eben gerade nicht, wenn durch sie die Konsumenten ins kriminelle Abseits gedrängt werden. Die Zahl der regelmäßigen Konsumenten von Cannabis ist ebenso stabil oder gar ansteigend wie der Konsum von Kokain und Amphetaminen. Wegen der Kriminalisierung sind sie für die Prävention aber schwer erreichbar. Die Versorgung mit Schmerzmitteln auf Betäubungsmittelbasis wird noch immer vielfach durch ideologische Blockaden behindert. Die im Sommer durch die Bundesregierung groß angekündigten Verbesserungen bei Cannabismedikamenten sind bislang rechtlich nicht umgesetzt.
Hinweisen möchte ich Sie dementsprechend auf die parlamentarischen Aktivitäten unserer Bundestagsfraktion:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/046/1704611.pdf
Ich hoffe, dass ich damit Ihre Frage beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Silvia Schön