Frage an Silvia Muhr von Ralf S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Muhr,
ich wende mich mit dem Thema "Studiengebühren" an Sie. Natürlich war ich anfangs auch skeptisch, hoffte aber eine deutliche Verbesserung des Lehrangebotes bzw. der Lernbedingungen an den bayerischen Hochschulen.
Aus eigener Erfahrung an der FH Würzburg muss ich sagen, dass dies definitiv nicht eingetreten ist. Die Hörsäle sind in einem katastrophalen Zustand (teilweise gibt es kaum funktionsfähige Stühle), das Lehrangebot (v.a. im Bereich des praktischen Lernens wie z.B. Praxisseminare, Exkursionen etc.) wurde nicht erweitert, die technische Ausstattung ist nach wie vor unzureichend (es wird teilweise noch mit kopierten schwarzweiß-Folien gearbeitet). Hinzu kommt für mich auch die Erfahrung, dass die Studiengebühren tatsächlich die Abhängigkeit von sozialer Herkunft und Bildungszugang manifestieren. Ich kenn einige Leute, die sich ein Studium durch die Studiengebühren nicht leisten können und auch keine entsprechende finanzielle Unterstützung bekommen können.
Ich würde gerne Gebühren bezahlen, wenn diese auch dem Studium zu Gute kommen. Dies kann anscheinend nicht gewährleistet werden! Von daher gibt es für mich nur die Folgerung, dem Beispiel Hessens zu folgen und die Gebühren wieder abzuschaffen!
Wie stehen Sie dazu? Welche Meinung nehmen Sie hier ein?
Viele Grüße, alles Gute für den Wahlkampf,
Ralf
Sehr geehrter Herr Sauer,
leider ist mir Ihre Problemschilderung nicht neu. Ich habe mich selbst sachkundig gemacht und sogar von Lehrkräften bestätigt bekommen, dass die Situation wie von Ihnen geschildert ist. Im Rahmen des von der ödp initiierten Bürgerbegehrens um die Fachhochschule Würzburg, haben sich in der Regierungsverantwortung befindliche Personen endlich einmal auch mit Würzburg beschäftigt. Sozusagenes Abfallprodukt, für Sie sehr erfreulich, war, dass auch die FH in der Münzstraße nun saniert wird.
Trotzdem bin ich für eine Abschaffung der Studiengebühren, denn das steht unserem Land, welches sich stets mit seinem Bildungssystem brüstet, nicht an. Zudem wird das Geld tatsächlich nicht ordnungsgemäß und vor allem nicht bedarfsgemäß eingesetzt.
Dem Entgegen stehen zum einen die Vorgaben und die Verbote, für was es nicht verwendet werden darf und zum anderen die unsäglich Stellenbeschreibung nebst -ausschreibung. Dann doch bitte gleich weg. So ähnlich war es mit dem Büchergeld, für deren Abschaffung sich die ödp erfolgreich stark einsetzte.
Mit den besten Grüßen,
Silvia Muhr